Malphas - Incantation

Review von T.Roxx vom 08.10.2017 (3684 mal gelesen)
Malphas - Incantation MALPHAS ist ein offensichtlich sehr gebräuchlicher Bandname - die Herrschaften, die mit "Incantation" ihr Album-Debüt vorlegen, kommen aus der schönen, beschaulichen Schweiz, was ihnen im schwarzmetallischen Sektor einen kleinen Exotenbonus verleiht. Auf diesen Bonus können die Herren aber durchaus verzichten, zeigen sie doch auf "Incantation", dass die Schweiz neben SAMAEL auch anderes an dunkler Musik aufzubieten hat. Und das, was mir MALPHAS hier auftischen, ist schon eine runde Sache. Wer - wie ich - auf WATAIN, DISSECTION und alte BATHORY steht, braucht eigentlich nicht weiter zu lesen, sondern kann das Teil ungehört einsacken und sich zuhause schön um die Ohren ballern lassen. 'Contributor Of The Light' gibt schonmal die Marschrichtung vor - schön auf die Fresse. Was mir hier schon positiv auffällt, ist, dass der Bass sich neben dem Gitarrensperrfeuer angenehm Gehör verschafft. 'Leviathan' überzeugt vor allem mit seinen Melodieläufen, Soli und seinen Tempowechseln - der ein oder andere Break ist schon etwas knifflig. 'Macabre Symphony Of Divine' erinnert teilweise etwas an WATAINs 'Reaping Death', ist aber nicht ganz so druckvoll, was aber mit Sicherheit an der Produktion liegt. Die Instrumente sind alle gut in ihren Feinheiten hörbar, aber die Drums auf "Incantation" könnten wesentlich wuchtiger sein (und der Snare-Sound ist auch ausbaufähig). Der Titeltrack beginnt ziemlich rockig und lässt einen schön die Rübe schütteln, auch dieser Track lebt von toller Melodieführung und von diversen Tempowechseln. Das folgende 'Nahash Corruption' tritt direkt die Tür ein und beginnt mit flirrenden Melodien zu Blastbeat-Geballer. Die fast neunminütige Dampfwalze besticht vor allem durch ihre hervorragende Melodieführung und die Breaks, die dem Drummer eine kurze Atempause verschaffen. Apropos Drummer: Der Gute prügelt sich recht abwechslungsreich durch das ganze Album und durchbricht das Doublebass-Gewitter immer mal mit schnellen Fills. Nach sechs Minuten nimmt der Song eine überraschende Wendung: Die Drums verstummen und ein atmosphärisches Intermezzo cleaner Gitarren bricht über den Hörer herein. Aber diese Atempause ist nur von kurzer Dauer, dann nimmt der Song wieder Fahrt auf und steuert episch auf sein Finale zu. 'Rebirth Of The Reign' beginnt gemächlich, bevor hier ein Black'n'Roll-Riff die Richtung des Songs vorgibt, hier scheinen neben den eingangs genannten schwedischen Vorbildern noch die norwegischen TSJUDER kurz durch. Apropos kurz: Bisher sind alle Nummern - unabhängig von ihrer Dauer - sehr kurzweilig. Das trifft auch auf das abschließende, überlange 'Awaking Excelsi Luciferi' zu, das noch einmal abschließend alle Stärken der Band in einem Song verwurstet und ein großartiges Finale darstellt.

"Incantation" von MALPHAS ist ein hervorragendes Debüt oldschooligen Schwarzmetalls, das ich nur jedem ans Herz legen kann, der mit den in dem Review angeführten skandinavischen Größen etwas anfangen kann. Produktionstechnisch geht die Scheibe mehr als in Ordnung (bis auf die Schwächen beim Drumsound). Daumen hoch für die Schweizer und Kaufempfehlung unbedingt erteilt!


Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Contributor Of The Light
02. Leviathan
03. Macabre Symphony Of Divine
04. Incantation
05. Nahash Corruption
06. Rebirth Of The Reign
07. Awaking Excelsi Luciferi
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 40:45 Minuten
VÖ: 06.10.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten