Exit Eden - Rhapsodies In Black

Review von Cornholio vom 08.08.2017 (6424 mal gelesen)
Exit Eden - Rhapsodies In Black Ja, ich geb es zu: ich mag Coveralben und Coversongs im Allgemeinen! Die beiden "Cover It Up"-Compilations sind genial, und ich höre mir auch sehr gerne Tribute-Alben (fast) aller Art an. Nun gibt es die "Rhapsodies In Black" von EXIT EDEN, die sich vor allem durch hohe weibliche Vocals (nicht selten Opern-Stil) mit verzerrten Gitarren und symphonischem Sound und Bombast auszeichnen. Die vier Hauptdarstellerinnen, die den Songs abwechselnd oder in Kombination ihre Stimmen leihen, sind mal mehr und mal weniger bekannt: Amanda Somerville (bekannt aus ihrer Zusammenarbeit mit Michael Kiske [UNISONIC, HELLOWEEN], AVANTASIA, EPICA, KAMELOT), Clémentine Delauney (VISIONS OF ATLANTIS, SERENITY, Gastsängerin bei Kai Hansen), Marina La Torraca (PHANTOM ELITE) und Anna Brunner. Leider sind anhand der digitalen Beipackzettel weder die Instrumentalisten auszumachen, noch wird aufgelistet, wer der vier Ladies bei welchem Song welchen Part übernimmt ... nun gut ...

Das Problem bei EXIT EDEN bzw. bei den Songs, sie wurden nur wenig umgeschrieben, es werden eigentlich fast nur die entsprechenden Pop- oder Rocksongs in metallischem Sound 1:1 nachgespielt. Braucht man das? Natürlich lässt sich das so pauschal nicht beantworten, viel hängt meiner Meinung nach davon ab, ob man das Original des Liedes generell mag (oder auch nur "ganz gut") findet, oder ob es einem sonst wo vorbei geht. Wären die Stücke größeren Veränderungen unterzogen worden, sähe das wahrscheinlich ganz anders aus. So berührt mich RIHANNAs 'Unfaithful' oder das 'Incomplete' der BACKSTREET BOYS kein Stück, wohingegen beim Song von KATY PERRY (Guilty Pleasure anyone? Ich find die super!) mein persönliches 'Firework' durchaus gezündet wird, auch ADELEs 'Skyfall' (mit Gastsängerin Simone Simons von EPICA) finde ich sehr gelungen. Bei 'Frozen' von MADONNA wird für mich besonders deutlich, dass einfaches Nachspielen nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, das grenzt leider an Langeweile, da kann ich mir auch das Original anhören. Hin und her gerissen bin ich bei 'Heaven' von BRYAN ADAMS (den ich übrigens auch sehr cool finde), weil das Lied per se ja schon eher im Rock-Bereich einzuordnen ist. Ähnlich geht es mir bei BONNIE TYLERs 'Total Eclipse Of The Heart', ein toller Song, auch schon aus ähnlichem Genre. Gut gemacht, auch wenn der kleine Part der Männerstimme ("Turn around...") von Rick Altzi (MASTERPLAN) eher gekrächzt/gequält wirkt. Bei den beiden Songs sehe ich EXIT EDEN auf dem schmalen Grat zwischen Bravour und Blasphemie. Das 'Fade To Grey'-Cover von VISAGE hätten sich die Damen (und Herren hinter den Kulissen) jedoch sparen können, das ging ziemlich daneben.

Insgesamt sind die elf "Rhapsodies In Black" schon gut gemacht, aber ob das Konzept zündet, muss gerade bei kompletten Coveralben jeder Hörer selbst wissen. Als Partygag, bzw. um Nicht-Metallern mal etwas verzerrte Gitarren näherzubringen, eignet sich die Scheibe sicherlich prächtig, aber wirklich ernst nehmen kann man das Projekt EXIT EDEN leider (noch?) nicht.


- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info

01. Question Of Time
02. Unfaithful
03. Incomplete
04. Impossible
05. Frozen
06. Heaven
07. Firework
08. Skyfall
09. Total Eclipse Of The Heart
10. Paparazzi
11. Fade To Grey
Band Website: www.exit-eden.com/
Medium: CD
Spieldauer: 48:11 Minuten
VÖ: 04.08.2017

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