Dzö-Nga - The Sachem's Tales

Review von grid vom 05.08.2017 (6611 mal gelesen)
Dzö-Nga - The Sachem's Tales DZÖ-NGA (zone-gah) gibt es seit letztem Jahr und ist das Projekt des Multiinstrumentalisten Cryvas, der sich mit atmosphärischem Black Metal den Themen Natur und Mythologie widmet. Nach seinem Debüt "Five Treasures Of Snow" aus dem Gründungsjahr und der im Januar digital erschienenen fünfzehnminütigen EP "Upon The Shimmered Bough" folgt mit "The Sachem's Tales" in der kurzen Bandgeschichte nun bereits das zweite Langspielalbum, das Cryvas mit Sessiondrummer Aaron Maloney eingespielt hat. Den Gesang teilt sich Cryvas mit Grushenka Ødegård, zudem lud er für "Halle Ravine" Lilith Astaroth als Gastsängerin ein, die mit engelsgleicher Stimme diese zarte Träumerei begleitet.

Das Konzeptalbum "The Sachem's Tales" befasst sich mit der Kultur der Algonquiner zwischen Schöpfungsmythos ('Against The Northern Wind') und Endzeitprophezeiung ('A Seventh Age Of Fire') und bewegt sich in einem elektrisierenden Spannungsfeld zwischen feenhaften Frauengesängen, idyllischen Akustikmelodien und von cascadischen Strömungen inspiriertem Black Metal, dem stark verzerrte Vocals die giftige Authentizität der alten Schule geben. Akustische Einsprengsel und ein Vielerlei an Samples betonen Mystik und Naturverbundenheit. Mit genialem Gespür für subtile Melodien und spannende Dynamik gestaltet Cryvas jeden Song kunst- und klangvoll aus und hält dabei zielsicher Kurs, will heißen, er verzettelt sich nicht in seinem üppigen Ideen. Das Aufbrausen der verzerrten Gitarren und des giftigen Gesangs lassen in Sachen Atmosphäre absolut nichts zu wünschen übrig und fallen wie dunkle, aber flüchtige Schatten über die Idylle aus Frauenstimmen und weich schmeichelnden akustischen Parts. Da die Platte zudem mit dem kapriziösen Instrumental 'The Witching Meadow' ausklingt, hinterlässt sie den Eindruck, mehr im Elysium als in der Hölle verortet zu sein.

Fazit: "The Sachem's Tales" ist ein Album, dem sich Schwarzmetaller eher mit Vorbehalt nähern sollten. Der Black Metal zieht hier meiner Meinung nach den Kürzeren, trifft er doch auf einen recht hohen Anteil duftiger Lieblichkeit. Den feinstofflich veranlagten Konsumenten beschert dieses Werk allerdings Gänsehautmomente am laufenden Band.

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Midewiwin Lodge
02. To The Great Salt Water
03. The Wolves Fell Quiet
04. Halle Ravine
05. Against The Northern Wind
06. A Seventh Age Of Fire
07. The Witching Meadow
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 42:51 Minuten
VÖ: 17.07.2017

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