Hellwell - Behind The Demon's Eyes

Review von baarikärpänen vom 11.04.2017 (4687 mal gelesen)
Hellwell - Behind The Demon's Eyes Mark "The Shark" Shelton ist ein Phänomen und ein Szene-Urgestein. Und das meine ich im positivsten Sinne des Wortes. Vor allem seine Arbeit mit MANILLA ROAD wurde in den Anfangstagen mehr belächelt als geschätzt. Mittlerweile allerdings erfährt sie die Anerkennung, die sie von je her verdient hat. Nicht umsonst gebühren MANILLA ROAD die Lorbeeren, wenn man von Epic Metal spricht. Und ein umtriebiges Kerlchen ist Mr. Shelton sowieso. Irgendwie pausenlos unterwegs, aber trotzdem noch die Zeit finden für seine Nebenspielwiesen. Eine davon ist HELLWELL.

"Behind The Demon's Eyes", so der Titel des neuen Outputs, bietet das, was man erwartet, wenn im Line Up der Name Shelton auftaucht. Aber Halt! Viele mögen jetzt sagen: "Warum dann eine neue Band, wenn eh alles an MANILLA ROAD erinnert?". Natürlich kann Shelton seine Einflüsse nicht verleugnen. Das klappte lediglich auf seiner Solo-Scheibe, aber die war ja auch mehr ein Singer-Songwriter-Album, größtenteils akustisch instrumentiert. Die Unterschiede zu MANILLA ROAD sind marginal, aber sie sind da. Sie fallen halt nicht auf, wenn man die Scheibe nur oberflächlich oder nur nebenbei hört. Und ja, die Unterschiede waren auf HELLWELL's Erstling "Beyond The Boundaries Of Sin" markanter. Besonders die Keyboard- und Synth-Einsätze sind deutlich reduzierter auf "Behind The Demon's Eyes". Auch die omnipräsenten Einflüsse des 70's Rock und Heavy Rock, die auf dem Erstling noch auszumachen waren, wurden zurückgefahren. Nichtsdestotrotz sind sie aber auf "Behind.." noch vorhanden. Ein wichtiger Aspekt, der HELLWELL deutlich Richtung MANILLA ROAD gehen lässt, dürfte sein, dass Mark Shelton keinen geringeren als Randy "Thrasher" Foxe an den Drums reaktiviert hat. Sein Drumming war auf den MANILLA - Göttergaben "Open The Gates" oder "The Deluge" schon außergewöhnlich und hat den Platten einen deutlichen Stempel aufgedrückt. Kein Wunder also, dass HELLWELL mit ihm hinter den Kesseln so manchem Fan der Frühphase von MANILLA ROAD ein Freudentränchen ins Auge treibt. Bleibt aber auch die Frage, ob Shelton sich, und HELLWELL, einen Gefallen getan hat. Ich persönlich hab mich gefreut.

Die sechs Songs auf "Beyond The Demon's Eyes" bringen es auf satte 53 Minuten. Besonders die beiden Long-Tracks 'To Serve Man' und 'The Last Rites Of Edward Hawthorn' sollten sich Interessierte einfach mal anhören. Um so richtig in den HELLWELL-Kosmos abzutauchen am besten mit Kopfhörer.

HELLWELL liefern mit "Beyond The Demon's Eyes" US-Metal, wie er kauziger nicht sein könnte. Wer die Bereitschaft mitbringt, sich intensiv mit einem Werk auseinanderzusetzen, wird auf alle Fälle seinen Spaß haben mit dem Album. Ein Wort noch zur Produktion, vor allem, weil es nicht wenige gibt, die das als Achillesferse aller Shelton-Arbeiten ausgemacht haben. Diese Nörgler werden sich auch auf "Beyond..." bestätigt fühlen. Shelton weiß garantiert, wie man produziert. Insofern ist das vollkommen absichtlich so gemacht. Und ganz ehrlich, ein solches Album, diese Musik, sie würde mit einer glattpolierten State-of-the-Art-Produktion einfach nicht funktionieren!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Lightwave
02. Necromentio
03. To Serve Man
04. It's Alive
05. The Galaxy Being
06. The Last Rites Of Edward Hawthorn
Band Website: www.facebook.com/pages/Hellwell/1383155071
Medium: CD
Spieldauer: 52:32 Minuten
VÖ: 14.04.2017

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