Sinner - Tequila Suicide

Review von baarikärpänen vom 29.03.2017 (5385 mal gelesen)
Sinner - Tequila Suicide Damals war's. Schon in gewisser Weise ein Ritual. Nach dem vormittäglichen Streifzug durch den Plattenladen, inkl. dem Eintüten der neuesten Scheiben, am Abend bei meinem Kumpel Christoph im Bauwagen die Neuerwerbungen gehört und beurteilt. Was mich damals geritten hat, "Touch Of Sin" von SINNER zu kaufen, keine Ahnung (vielleicht das Cover oder ein Song wie 'Born To Rock'?). Wir, damals total angefixt von FAITHFUL BREATH, METALLICA, EXODUS und und und, waren uns aber einig: "Bäh, das is' ja Disco!". Das Einzige, was damals "gezischt" hat, war das Bierchen. Später dann aber die Feststellung, dass das von der Mucke her ja doch nicht soooo schlecht war. Mehr als drei Dekaden später gibt's SINNER immer noch und mit "Tequila Suicide" auch wieder Nachschub.

Es ist ja nicht so, dass Mat Sinner Langeweile hätte. Dafür ist der Mann einfach zu umtriebig. Ich sage nur PRIMAL FEAR, sein "Rock meets Classic"-Projekt oder VOODOO CIRCLE. Und man kann im wirklich nicht vorwerfen, dass SINNER sowas wie 'ne Resterampe wären für übriggebliebene Songideen aus Songwriting-Sessions der anderen Bands. Dafür ist die Musik auf "Tequila Suicide" nämlich so gänzlich anders. Schon der Opener 'Go Down Fighting' geht zwar schön nach vorne, besticht aber mehr durch sein rock'n'rolliges Flair und seinen fast schon romantisch verklärten Blick zurück auf die 80er. Gleiches gilt musikalisch für den überwiegenden Rest des Albums. Heavy Rock/Hard Rock, der einfach nur gute Laune machen soll (und das auch bestens fertig bringt). Zwei Ausnahmen, im positiven wie negativen Sinn, gibt's dennoch zu erwähnen. Positiv das keltisch eingefärbte 'Battle Hill', nervig die bluesige Ballade 'Sinner Blues', vor allem die fast schon soulmäßigen Backings am Ende des Songs. Aber wem's gefällt ... Letztlich ist so ein Ausfall auch gut zu verkraften bei dem hohen Standard. SINNER liefern auf "Tequila Suicide" das, was sie schon (fast) immer ausgezeichnet hat, sauber eingespielten Heavy Rock aus deutschen Landen, der sich vor der internationalen Konkurrenz zu keiner Sekunde zu verstecken braucht. Auch die illustre Schar an Gästen, die sich auf "Tequila Suicide" die Klinke in die Hand geben, u. a. Gus G (OZZY OSBOURNE) oder Ricky Warwick (THE ALMIGHTY, THIN LIZZY), spricht für die Qualität der Scheibe. Ach so, schickes Cover auch!

"Tequila Suicide" macht Spaß, liefert die perfekte Background-Beschallung für 'ne entspannte Party (ok, bei der nächsten Nihilisten-Tagung der örtlichen Pandabären-Vereinigung wird der Schuss eher nach hinten losgehen) oder funktioniert, wie der Selbsttest bewiesen hat, auch bestens, um relaxt durch den Feierabendverkehr zu kommen. Und wer mehr "Value for money" haben möchte, greift zum DigiPak oder Vinyl. Da gibt's nämlich noch drei Bonus-Tracks obendrauf.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Go Down Fighting
02. Tequila Suicide
03. Road To Hell
04. Dragons
05. Battle Hill
06. Sinner Blues
07. Why
08. Gypsy Rebels
09. Loud & Clear
10. Dying On A Broken Heart

11. House Of Rock*
12. Monday Morning*
13. I Am*

*Bonus Tracks DigiPak & Vinyl
Band Website: www.sinner.rocks.de
Medium: CD
Spieldauer: 39:15 Minuten
VÖ: 31.03.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten