Pentarium - Schwarzmaler

Review von T.Roxx vom 09.09.2016 (3968 mal gelesen)
Pentarium - Schwarzmaler PENTARIUM wurden 2006 gegründet und haben bisher eine EP und ein Album auf dem Buckel. Der aktuelle Longplayer (also Album Nummer 2) heißt "Schwarzmaler" und hat 12 Titel mit insgesamt fast 50 Minuten Spielzeit zu bieten. Laut Promoinfo entwickelten PENTARIUM in kurzer Zeit einen neuartigen, kraftvollen und melodischen Stil, welcher vor allem vom skandinavischen Death Metal inspiriert ist.

Nun, mit Death Metal kenne ich mich zugegebenermaßen nicht so gut aus, aber mit skandinavischem Death Metal hätte ich die vorliegende Scheibe am wenigsten in Verbindung gebracht. Für meine Begriffe werden hier zu viele Elemente miteinander vermischt. Dass man Dark Metal mit Black Metal kreuzt, ist ja gut und schön und so neu auch wieder nicht - und es gibt einige mehr (z.B. DIMMU BORGIR, CRADLE OF FILTH) oder weniger (z.B. NACHTBLUT) erfolgreiche Vertreter des Genres. Allerdings sind in den 12 Songs von "Schwarzmaler" auch immer wieder Einflüsse erkennbar, die ich eher dem Groove-Metal (Rhythmusarbeit) oder gar dem Core-Genre (hauptsächlich Vocals) zurechnen würde. Melodisch sind die Herrschaften von PENTARIUM in Ansätzen schon - was die Musik angeht; allerdings schaffen die Melodien es nicht, sich dauerhaft im Ohr des Hörers festzusetzen. Einzig 'Unter Schwarzen Schwingen' weiß über lange Strecken zu gefallen, da hier das Melodiethema sehr dominant in Szene gesetzt wird und nicht vollkommen durch Rhythmusarbeit geplättet wird. Gleichzeitig ist dieser Song der einzige, der so etwas wie eine Atmosphäre versprüht. In allen anderen Kompositionen sind sich die Akteure meines Erachtens selbst im Wege, da sie zu viele Stile miteinander vermischen. Und schon meine Großeltern pflegten immer zu sagen: zu viele Köche verderben den Brei. Im Falle von PENTARIUM sind nicht die Köche, sondern eher die Zutaten das Problem; hier sind Musikrichtungen miteinander verwoben worden, die nicht so recht zueinander passen wollen. Der Verweis, dass das Album von Thorsten Baus (Ex-9MM ASSI ROCK'N'ROLL) produziert wurde, ist meines Erachtens bei der Vermarktung der Band wenig hilfreich, sondern zeigt vielmehr, dass hier so viele Zielgruppen wie möglich angesprochen werden sollen. Aus Sicht der Band und der Plattenfirma verständlich, aber in der Praxis hat das meines Wissens bisher bei keinem Produkt funktioniert; erst recht nicht, wenn die Zielgruppen so verschieden sind wie in diesem Fall. Ich will nicht schwarz malen, aber ich tippe mal, dass der erwünschte Erfolg mit diesem Album nicht gelingen wird. Weniger ist manchmal eben doch mehr.

In diesem Sinne, wer sich von diesem abenteuerlichen Stilmix angesprochen fühlt, kann gern mal ein Ohr riskieren. Puristen und Oldschooler tun sich jedoch mit diesem Album keinen Gefallen.


Gesamtwertung: 3.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Kronzeuge
02. Vanitas
03. Seelenheil
04. Auf Schwarzen Schwingen
05. Nimmermehr
06. Totendämmerung
07. Macht Durch Angst
08. Gevatter Tod
09. Am Waldesrand
10. Drachenstein
11. Weltenbrand
12. Schwarzmaler
Band Website: www.pentarium.de
Medium: CD
Spieldauer: 48:03 Minuten
VÖ: 09.09.2016

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