Glamory - Glam Over

Review von Stormrider vom 16.07.2016 (3443 mal gelesen)
Glamory - Glam Over Was wird eine Band, die sich GLAMORY nennt, wohl für einen Stil spielen? Spannende Frage, insbesondere, weil sie ihr Album dann auch noch "Glam Over" nennen. Was denn nun? Ist Glam jetzt Glory oder ist Glam Over? Dass am Ende in den zehn Stücken natürlich der Glam eine Rolle spielt, dürfte wenig überraschen. Allerdings ist das, was die Franzosen hier bieten, gar nicht mal so haarig und zuckersüß wie man es zunächst erwartet. Klar gibt es in den Songs auch Schmachtfetzen en masse, und Songtitel wie 'Dancer In Paradise' oder 'Night Time Mirage' dürften unserem Kollegen Elvis zwar direkt wuschig werden lassen, aber einem nicht unerheblichen Teil der Szene die Fussnägel hochrollen oder ohne Betäubung direkt ziehen. Aber immerhin wird auf "Glam Over" auch nicht vergessen zu rocken, beim Schielen auf den nächsten feuchten Schlüppi.

Leider vergessen GLAMORY etwas anderes, nämlich das 1x1 des Glam als erstes anzuwenden. Refrains! Große Refrains! Ohrwurmrefrains! Noch größere Refrains!! Refrains so süß, dass Dir der Zucker aus den Ohren läuft!!! Das, was einen sofort die Haare hochtoupieren und die fingerlosen Lederhandschuhe anziehen lässt, so wie es die Band auch auf den Fotos zeigt und die sexy Lady auf dem 80er Cover zur Schau stellt (das lässt übrigens wirklich kein Klischee unbedient) - genau diese catchy Hooks fehlen leider. Es wird ordentlich geschmachtet, der verflossenen Liebe gedacht, aber auch gerockt und annehmlich soliert, und auch wenn mir persönlich die Stimme von Lead-Sänger Alban Sibilia aus einem nicht zu verifizierendem Grund überhaupt nicht zusagt, so kann man doch attestieren, dass es sich GLAMORY nicht allzu einfach machen und mit billigen Rip-Offs alter Gassenhauer zu punkten versuchen. Aber wenn die Songs nicht im Hirn hängenbleiben, dann geht die Essenz des Glam verloren.

So läuft das Album vorbei, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen, außer eben, dass der Band- und Albumname eigentlich sehr geschickt gewählt wurde und man eine freudige Erwartungshaltung hat, wenn man die CD in den Player schiebt. Die dann leider nicht erfüllt wird, weil "Glam Over" in Summe einfach viel zu viel Durchschnitt zu bieten hat und das originäre Ziel einer Glamscheibe verfehlt, einfach Spaß zu machen und eine gute Zeit zu haben. Allzu viele Schlüppis dürften also mit der Scheibe von den Franzosen noch nicht erobert werden.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Inte The G
02. Night Time Mirage
03. Weirderland
04. Dancer In Paradise
05. Hell Yeah!
06. Inside Out
07. Divine Bullshit
08. Shitty Belly
09. Whirlwind
10. The Source
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 46:43 Minuten
VÖ: 15.07.2016

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