Blood Ages - Godless Sandborn

Review von Opa Steve vom 05.06.2016 (3597 mal gelesen)
Blood Ages - Godless Sandborn Die Kombination aus Death Metal und arabischen Einflüssen scheint sich zunehmender Beliebtheit zu erfreuen. So haben sich auch die Franzosen BLOOD AGES seit 2009 ägyptischer Tendenzen verschrieben. Mit den historischen und folkloristischen Stilmerkmalen hält es sich dabei so ähnlich wie beim bereits ausgereizten "Mittelalter"-Metal: ob Melodieführung oder gar Instrumentierung authentisch sind, ist den meisten Hörern völlig egal und auch die Musiker forschen nicht zwangsläufig akribisch nach überlieferten Analysen. Da reicht es wie bei Filmkomponisten oft aus, irgendwie "alt" oder "fremdländisch" zu klingen und schon kann man schnell ein Attribut als Sticker draufpappen. Ich würde es jedenfalls nicht wagen, bei "Godless Sandborn" authentische arabische Einflüsse zu bestätigen. Stattdessen fällt mir vor allem der solide Death Metal des Quintetts auf, der sich aus den Welten des melodischen Schwedentods und des Florida Death sowie einiger progressiver Einflüsse bedient. Die Eigenständigkeit ist nicht sonderlich hoch und gerade die gewollt progressiven Parts klingen manchmal etwas unnötig vertrackt und auch damit unpassend, aber richtige Ausfälle erlauben sich die Jungs nicht. Die arabischen Einflüsse wirken dagegen schon ein wenig aufgesetzt und unselbständig. Ganz prominent sei hier 'Backstab' genannt, welches in seinen acht Minuten irgendwelche Ashram-Musik, beschwörerische A-Cappella-Vocals, orientalische Sitar-Laute unterbringt und dadurch eher den Eindruck erweckt, man wolle sich einfach irgendwie an Weltmusik probieren. Der Anspieltipp von mir wäre hingegen das starke 'Crown Collector', welches gerade diese Ethno-Einflüsse gar nicht erst aufweist.

Der Stil von BLOOD AGES steht für mich an einem Scheideweg. Sie könnten sich als solide, aber meist unaufregende Death Metal Band positionieren, oder sie könnten deutlich mehr Mühe in die arabischen Einflüsse investieren und dort prominenter und sauberer arbeiten. Damit würden sie aus der Szene ausreichend herausragen. So ein bisschen fremd klingen reicht dafür allerdings noch nicht aus. Überlegt's euch, Jungs, wo ihr wirklich eure Stärke ausarbeiten wollt!

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Among The Ashes
02. The Beast Within
03. He Who Came To Defile The World
04. Crown Collector
05. From The Void To The Throne
06. Backstab
07. The Ritual: Soil Of The Crawling Chaos
08. Collapse
09. Beyond The Gates Of Madness
10. The Maze
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 46:05 Minuten
VÖ: 27.05.2016

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