Ghost Bath - Moonlover

Review von T.Roxx vom 28.03.2016 (3808 mal gelesen)
Ghost Bath - Moonlover Bei GHOST BATH handelt es sich um eine Band mit chinesischen Wurzeln, die aktuell in North Dakota (USA) beheimatet ist. Der Vollständigkeit halber ist noch zu sagen, dass GHOST BATH bisher eine EP und ein vollständiges Album vorweisen können. Musik ist ja auch eine Kunstform und Kunst ist manchmal schwer zu beschreiben - genau so geht es mir mit dem aktuellen Release "Moonlover". Der Opener 'The Sleeping Fields' ist rein instrumental gehalten und verknüpft auf eine merkwürdige Weise Melancholie und Frohsinn. Das folgende, neunminütige 'Golden Number' startet mit Blastbeat-Drumming, schnellen, aber melancholischen Gitarren und Gekreische - einen Text kann ich leider nicht identifizieren; dies könnte aber auch an dem etwas verwaschenen Mix liegen. GHOST BATH klingen wirklich ein wenig so, als hätten sie in einem verlassenen Schwimmbad aufgenommen. Das ist allerdings typisch für viele Post-Black Metal-Produktionen. Auch in 'Golden Number' fällt eine sehr fröhliche, geradezu poppig-hymnische Gitarrenmelodie auf, die das Hauptthema bildet und sich sofort im Ohr festsetzt - ein simples, aber sehr schönes Thema, was man irgendwie immer wieder hören möchte. Diesen Gefallen tun GHOST BATH in dem neunminütigen Epos gern und greifen die Melodie immer wieder auf; insgesamt ist der Song (auch rhythmisch) sehr abwechselnd gestaltet und überrascht mit einem langen Piano-Finale. Das hysterische Kreischen (was auch auf den anderen Songs mit "Gesang" zu hören ist) erinnert manchmal ein wenig an die ersten BURZUM-Scheiben; wer da allergisch drauf reagiert, sollte die Finger von "Moonlover" lassen.

'Happyhouse' ist auch ein typisches Post-Black Metal Stück, was entgegen seinem Titel aber nur auf Melancholie setzt; die verwendeten Harmonien erinnern immer wieder an uralte KATATONIA. Auch hier bleibt man sich der Linie der längeren Outros treu - allerdings diesmal nicht mit Piano sondern mit clean gezupfter E-Klampfe. Das nachfolgende 'Beneath The Shade Tree' fängt so an, wie der vorangegangene Song aufgehört hat. Eine interessante Melodie, die tatsächlich ein wenig an den asiatischen Background der Musiker erinnert, bereichert dieses vollkommen instrumentale Werk. 'The Silver Flower Pt. 1' ist ebenfalls komplett instrumental und aufgrund der sphärischen Keyboards und Gitarren, die sich mit Natur-Samples paaren, eindeutig dem Ambient-Genre zuzuordnen. 'The Silver Flower Pt. 2' greift das musikalische Thema auf, allerdings wird es nach knapp einer Minute metallischer. Drums und verzerrte Gitarren wechseln sich mit musikalisch fragilen Parts ab - und natürlich dürfen auch hier die hysterischen Vocals nicht fehlen. Einige interessante und schöne Melodien hat auch dieses Stück. 'Death And The Maiden' bewegt sich hauptsächlich in schnelleren Tempo-Gefilden, kann aber auch mit schönen melodiösen Parts und Rhythmus-Wechseln punkten. Der Rausschmeißer 'Ascension' bietet noch einmal die gesamten Stärken der Band auf.

Insgesamt ist "Moonlover" eines dieser Alben, die man nicht nebenbei auf einer Party auflegt, sondern die man sich in Ruhe anhört. So kann man auch immer wieder neue Nuancen an der Musik entdecken. Für Freunde von Ambient-lastigem Post-Black Metal ist das Album absolut empfehlenswert!

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Sleeping Fields
02. Golden Number
03. Happyhouse
04. Beneath the Shade Tree
05. The Silver Flower pt. 1
06. The Silver Flower pt. 2
07. Death And The Maiden
08. Ascension
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 49:39 Minuten
VÖ: 19.02.2016

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