Saturnian Mist - Chaos Magick

Review von grid vom 18.05.2015 (5547 mal gelesen)
Saturnian Mist - Chaos Magick Okkultes Schwarzmetall made in Finnland servieren SATURNIAN MIST, aber fra. Zetekh (Gesang), fra. Chaoswind (Guitars), fra. Ptahaz (Guitars), fra. Macabrum (Bass), fra. Psychonaught (Percussions) und fra. Vile (Schlagzeug) auf Black Metal zu reduzieren, hieße sie in ein viel zu enges Genregefängnis einzuknasten. Denn sie warten mit einer Mischung aus Black Metal, Death Growls, Thrash, finnischer Folklore, orientalischer Rhythmik und Melodik auf, die obendrauf noch einen Schlag industrielle Kälte abbekommen hat. Kann das was werden? Ja! Mit dem sicheres Gespür für zündende, aber harte, Melodien verschiebt das Sextett aus Tampere gekonnt die Perspektiven und haut mit "Chaos Magick" eine Scheibe raus, auf der es wahnwitzig viel zu entdecken gibt.

SATURNIAN MIST brauchen keinen Warmlauf, das Intro '612' kann getrost überhüpft werden, denn mit dem groovigen und orientalisch geprägten 'The Heart Of Shiva' ziehen die Finnen sofort alle Aufmerksamkeit auf sich. Typisch finnisch überschwänglich ballert 'The True Law', dessen folkloristische Anleihen, einen nicht kaltlassen. Die solierende Gitarre hat ihren Auftritt, aber in erster Linie geht der Song ins Tanzbein und damit ist die Betriebstemperatur erreicht. 'Root Of The Coiled Serpent' wechselt nach sakralem Anfang zum wuchtig hämmernden Dreher. Wer hier nicht zuckt, muss zum Arzt! 'Chaos Unchained' kommt, seinem Namen alle Ehre machend, chaotisch lärmig um die Ecke. 'Third Eye Contemplation' bricht in die Kältekammer ein, denn das Abdriften der shouted vocals in die Verzerrung beschert dem Song eine derbe Frostigkeit. Überhaupt ist es der verzerrte Gesang, der hervorstechende Akzente setzt und dieser lässt auch 'Bloodsoaked Chakrament', zusammen mit einer orientalische Mystik herbeizaubernden Gitarre, steil nach oben ausreißen. 'Evoking God' entfaltet mit ganz einfachen Mitteln träge und beschwörend, beinahe laszive, Schwüle und verpasst dem Album die stärkste kontemplative Stimmung. Ein absolutes Must-hear! 'White Void Of All-Being' ist dann wieder ein ganz anderes Kaliber, denn dieser Hybrid aus Black 'n' Industrial groovt mit massiver Prallheit. Mit 'Yoga, Hate, Fuck' wird es zum Schluss noch einmal ziemlich geheimnisvoll und zurückbleibt ein erstaunter Blick aufs Display, denn so trickreich wie uns SATURNIAN MIST durch ihren zweiten Longplayer gejagt haben, lässt einen Staunen und verdient hohes Lob.

Fazit: SATURNIAN MIST verwursten so viele Elemente aus verschiedenen Genres, dass es einem schwindelig wird, und bieten haufenweise derbe Melodien, die sie mit viel brachialer Wucht aufladen. Okay, das ist kein Hexenwerk im Black Metal. Aber mit der orientalischen Exotik, die sich durch viele Songs zieht, heben sie sich dann doch kräftig von der Konkurrenz ab und deshalb ist "Chaos Magick" eine klare Kaufempfehlung.

Anspieltipps: 'The Heart Of Shiva', 'Third Eye Contemplation', 'Evoking God'.


Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. 612
02. The Heart Of Shiva
03. The True Law
04. Root Of The Coiled Serpent
05. Chaos Unchained
06. Third Eye Contemplation
07. Bloodsoaked Chakrament
08. Chaos Magick
09. Voodoo Satan
10. Martial Theosis
11. Evoking God
12. White Void Of All-Being
13. Yoga, Hate, Fuck 
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 52:44 Minuten
VÖ: 27.04.2015

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'Yoga, Hate, Fuck' hat das Zeug zum Songtitel des Jahres. Da klingelt in mir unwillkürlich eine Menge Impaled Nazarene durch. Obskur, indeed.
(18.05.2015 von Opa Steve)

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