No Return - Fearless Walk To Rise

Review von Opa Steve vom 30.03.2015 (3715 mal gelesen)
No Return - Fearless Walk To Rise Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr eine Scheibe hört, an der es objektiv überhaupt nichts auszusetzen gibt, diese sich aber konstant weigert, euch irgendwie zu erreichen? So geht es mir mit den Thrash/Melodic-Deathern aus Frankreich NO RETURN. Dabei kommen mir stilistisch immer wieder Vergleiche in den Sinn, die eigentlich die Qualitätslatte im oberen Bereich ansiedeln würden, z. B. das TESTAMENT-artige Riffing in 'Bloodbath Legacy'. Auch die Melodien der beiden Klampfen haben einen Hauch früher IN FLAMES - eine Phase, die ich bei den Schweden eigentlich sehr mochte. Aber irgendwas fehlt. Vor allem störe ich mich daran, dass auf "Fearless Walk To Rise" viele Songs nach einem lieblosen Baukastenprinzip zusammengesetzt wurden, was man leidlich aus dem Metalcore kennt: hektische Stakkato-Gitarren münden abrupt in zuckersüße Harmonieergüsse - das Prinzip war noch nie aufregend, schon vom ersten Tag an nicht! Zu diesen hektischen Vertretern gehören vor allem 'Hold My Crown' und 'Sworn To Be', die völlig lieblos wie ein Pflichtprogramm runtergenudelt werden. Spielerisch sauber und fehlerfrei arrangiert, aber ohne jede Seele. Sinnvolle Bridges? Spannungsbogen? Musikalische Erzählung? Emotion? Alles Fehlanzeige. Ich habe selten so eine leblose und vor allem austauschbare Musik erlebt wie bei diesen Titeln. Deutlich besser sind die an alte IN FLAMES erinnernden 'Sounds Of Yesterday' oder 'Submission Falls'. Sie sind zwar auch nicht die Ausgeburt sprühender Inspiration, aber deutlich mitreißender, da sie den Nacken anregen und zu Mitsing-Chören animieren. Ein bisschen die Schlagersparte des Melodic Death, aber auf eine direkte Art animierend, was ja auch schon mal was ist. Ansonsten muss ich leider sagen, dass mir viele Licks und viele Twin-Leads und auch die schnellen Gitarre/Drum-Attacken einfach nichts geben und es mir auch nach vier Durchläufen immer noch schwerfällt, großartige Unterscheidungen der Songs zu fühlen. Somit bleibt ein ordentliches Pflichtprogramm ohne erkennbare Schwächen in der Umsetzung, aber im Grunde sehr totes Liedmaterial. Vielleicht würde der Band ja ein Wechsel des Songwriters oder des Songwriting-Prozess gut tun?

Gesamtwertung: 4.5 Punkte
blood blood blood blood dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Ascent
02. Stronger Than Ever
03. Submission Falls
04. Sounds Of Yesterday
05. Paint Your World
06. Face My Dark
07. Sworn To Be
08. Bloodbath Legacy
09. Fearless
10. Hold My Crown
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 47:00 Minuten
VÖ: 30.03.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten