Faithful Darkness - Archgod

Review von Naked Snake vom 02.02.2015 (3683 mal gelesen)
Faithful Darkness - Archgod Auch nach dem Austritt von FAITHFUL DARKNESS-Gründer und Mastermind Jimmy Persson soll es weiter zur Sache gehen. Mit Jonathan Thorpenberg als neuen Gitarristen präsentieren die Schweden mit "Archgod" ihr drittes Album. Dabei beziehen sie sich stark auf die schwedische Death Metal-Schule à la IN FLAMES, gewähren aber auch Einflüssen aus dem Thrash Metal Einhalt. Doch um eines vorwegzunehmen: Die Klasse ihrer Vorbilder und Genrekollegen erreichen FAITHFUL DARKNESS leider nicht.

Nur wenige der 13 Songs von "Archgod" kommen erfrischend oder gar innovativ daher. Es wird sich viel auf genretypische Strukturen gestützt, fast jeder einzelne Titel hat denselben Aufbau und die Abwechslung kommt leider etwas zu kurz. Ebenfalls wenig innovativ und oft eher unpassend sind die cleanen Gesangsparts. Diese hätte man sich teilweise sparen können - nur bei wenigen Songs, wie beim Opener 'Lies Tells The Truth' sind sie eingängig und auch passend eingebracht. Ebenso die Keyboardklänge, die zwischen atmosphärisch und viel zu kitschig wie ein Pendel hin und her schwingen. Hätten sich FAITHFUL DARKNESS konsequenter für eine Richtung entscheiden können, wäre das Gesamtwerk in dieser Hinsicht definierter und auch einfach überzeugender gewesen: Wirklich gute, harte Death Metal-Parts wechseln sich mit halb garen Synth- und Melodic-Refrains und Bridges ab. Zudem schwindet die brachiale Härte und Kraft, die bei vielen Songs zu Anfang begeistert, schnell durch den Gesang. Als hätten AT THE GATES gemeinsames Ding mit Tuomas Holopainen gemacht und cleanen, "weichen" Gesang eingebracht - es passt einfach nicht so wirklich zusammen. Irgendwo auf dem Weg von Death zu melodischem Thrash bieten FAITHFUL DARKNESS nichts Halbes und nichts Ganzes.

Mal abgesehen von den aufgezählten Makeln, die schnell deutlich werden, verbergen sich auch ein paar kleine Perlen auf "Archgod". Songs wie 'Shaping A Horizon' oder 'Corrupted' haben den nötigen Wumms, Ohrwurm-Riffs und auch Erik Nilssons Growls überzeugen. Leider werden auch solche kleinen Höhepunkte von unüberhörbaren Mängeln begleitet. So sind die Texte meist anspruchslos, unkreativ und zu allem Überfluss auch noch von grammatikalischen Fehlern durchzogen. So etwas darf natürlich nicht passieren!

Insgesamt wird es wohl an zu hohen Ambitionen der Band liegen, dass "Archgod" von FAITHFUL DARKNESS ein eher mittelprächtiges Album geworden ist. Schade ist dabei, dass das Potenzial da ist: Viele Songs begeistern sogar zu Anfang, die brutalen Death Metal-Parts sind Klasse! Die Schweden verlieren sich dann jedoch immer wieder in technischen Spielereien und Experimenten. Beim nächsten Mal etwas "straighter" in Richtung Death Metal, besser in die Songstruktur eingewobene Gesangsabschnitte sowie ein definierter, eigener Sound und schon sollten die meisten Probleme von "Archgod" Geschichte sein. Bis dahin müssen sich Fans aber leider mit einem etwas halb fertigen, uninspirierten Album voller guter, aber leider nicht konsequent zu Ende gedachter Ideen abfinden.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Lies Tells The Truth
02. Snake & Muse
03. The Witness
04. An Ocean Of Time
05. Paradise
06. Where Stars Burn...
07. Banished
08. The End Of It All
09. Corrupted
10. Shaping A Horizon
11. Archgod
12. One And The World
13. A Final Storm
Band Website: www.faithfuldarkness.com
Medium: CD
Spieldauer: 47:12 Minuten
VÖ: 08.12.2014

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