Toundra - IV

Review von Krümel vom 27.01.2015 (4929 mal gelesen)
Toundra - IV Irgendwie scheinen die Promoscheiben-Verteil-Götter mir in diesem Jahr hold zu sein. Alles, was ich mir bisher angehört habe, begeisterte mich total. Und nun habe ich schon wieder so ein Hammeralbum vor mir liegen bzw. klingt seit Tagen aus meinen Boxen. Ich spreche hier von dem vierten - schlicht und einfach "IV" betitelten - Album der Spanier TOUNDRA, welches mich schon beim allerersten Hördurchlauf gepackt hat. Wieder einmal bestätigt sich für mich, dass gute Musik nicht unbedingt Gesang braucht. Im Gegenteil, manche Atmosphäre würde durch Vocals vermutlich eher "zerstört".

Der Vierer (bestehend aus Alberto Tocados - Bass, Alex Pérez - Drums, David López - Gitarre, Esteban Giron - Gitarre) präsentiert ein reines Instrumentalwerk, auf dem in der Hauptsache Gitarren, Bass und Drums zu hören sind. Aber auch andere Instrumente/Stilmittel kommen zum Einsatz. So beginnt 'Strelka' sehr ruhig mit Naturgeräuschen wie Vogelgezwitscher und Hundegebell, anschließende setzen leichte Gitarrenklänge und zart angeschlagene Basstöne ein, bevor sich die Drums dazugesellen. Der Mittelteil ist kräftiger gestaltet und treibender im Rhythmus. Ansonsten sind zwischendurch z. B. beim Ende 'Viesca' auch Bläser (Trompete, Posaune) oder im Weiteren Streicher zu hören. Die Kompositionen fangen meist alle leichter und leise an, steigern sich im Laufe der Zeit, um am Schluss dann wieder ruhiger zu enden. Neben den verspielt-progressiven Parts, haben die Soundcollagen auch eine leicht träumerische Note, wie beispielsweise im Mittelteil von 'Belenos' oder bei dem etwas orientalisch klingenden 'Kitsune'.

Erwähnenswert ist noch, dass die Spanier mit ihren Instrumentals tatsächlich eine Geschichte erzählen. Und zwar die von zwei Füchsen, die wegen eines Brandes den Wald verlassen müssen, für den die Menschen verantwortlich sind. Das bringen sie anhand der Melodien und dem Aufbau der Songs sehr gut rüber. Auch das Cover ist passend zur Story gestaltet.

Die Musik auf "IV" ist intelligent strukturiert, verlangt zwar manchmal ein wenig mehr an Aufmerksamkeit, überfordert den Hörer jedoch nie. Die Songs fangen einen einfach ein und lassen erst nach den 50 Minuten Spielzeit wieder los. Vergleichsbands wären z. B. die genialen MY SLEEPING KARMA oder die nicht minder tollen MONOMYTH. Zum dritten Mal in diesem Monat vergebe ich 9 Blutstropfen. Für 10 reicht es nicht ganz, denn das Ende von bereits oben erwähntem 'Viesca' zerrt mit seinen schrägen Bläserklängen etwas an den Nerven. Trotzdem überzeugen TOUNDRA mich auf ganzer Linie. Gern mehr davon!

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Strelka
02. Qarqom
03. Lluvia
04. Belenos
05. Viesca
06. Kitsune
07. MRWING
08. Oro Rojo
Band Website: www.facebook.com/toundra
Medium: CD
Spieldauer: 51:23 Minuten
VÖ: 26.01.2015

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