Night Satan - Nightsatan And The Loops Of Doom

Review von Opa Steve vom 11.05.2014 (3392 mal gelesen)
Night Satan - Nightsatan And The Loops Of Doom Manchmal rutschen in unseren Postkorb ein paar Promos, die unsere fleißigen Verteiler-Bienchen und die Rezensenten vor einige Rätsel stellen. Eins dieser Exemplare ist das aktuelle NIGHTSATAN-Album, nämlich der Soundtrack für den Kurzfilm "Nightsatan And The Loops Of Doom". Aufgemerkt! "Loops", nicht "Troops". Ja, richtig, hier geht es um Synthie-Musik. Diese drei Finnen, die mir bisher absolut nicht untergekommen sind, posen wie böse Metaller im steinigen Nirgendwo, tragen fette Nietenarmbänder und Totenköpfe. Und machen einen Sound - festhalten bitte - wie eine Mischung aus JEAN MICHEL JARRE und den Goblin-Soundtracks der alten Dario Argento-Streifen. Kenner und Menschen über Vierzig wissen nun eigentlich schon Bescheid: analoge Synthie-Sounds in minimalistisch-düsteren Kompositionen. Einige Stücke hätten tatsächlich gut in den Soundtrack des '78er Meilensteins "Dawn Of The Dead" gepasst, andere erinnern eher an die "Miami Vice"-Serie und rufen fremdschämende Erinnerungen an Lacoste-Polos, Seitenscheitel, Lederschlips und Stoffhosen mit Windelblähung am Arsch hervor.

Da die Musik für unsere Stammleser daher eher ein befremdliches Genre darstellt, möchte ich noch ein paar Worte über den Film verlieren, der dankenswerterweise auf DVD direkt beiliegt. Also die Finnen sind ja manchmal schräg, und ich rätsel immer noch darüber, ob die das alles überhaupt ernst meinen? Wer glaubt, er hätte schon alles an Trash gesehen (ja, ohne 'h'!), der sollte sich an diesem halbstündigen D-Movie mal probieren. Die kurze Geschichte: NIGHTSATAN laufen als Mutanten in der postapokalyptischen Welt rum und kämpfen gegen Cyborg-Kinder und Transen, während der Drummer einfach nur eine richtige Frau will und schon Fata Morganas an Brüsten und Ärschen sieht. Als er dann eine weibliche Geisel der anderen Mutanten nackig beim Pinkeln bespannen darf, ist es um ihn geschehen. Doch die Befreiung ist nicht einfach. Die Gegner haben nämlich die "Loop Of Doom" drauf. Dem bis zum Hals eingebuddelten Opfer wird ein Sequenzer auf den Kopf gesetzt, und es schreit im Takt, während sich die Wesen drumherum langsam drauf eingrooven können. Als Zugabe gibt es explodierende Köpfe, pubertäre Sex-Fantasien, Blut und peinliche Sprüche. Man muss es gesehen haben, um es zu glauben.

Ich hatte den Fehler gemacht, und mir zuerst den Film angesehen. Danach freute ich mich auf einen richtig schönen Verriss. Da die Musik allein aber erträglich, wenn auch absolut nicht unser Ding, ist, verbleibe ich einfach mal wertfrei und stempel diese Scheibe als Exot für Sammler des Obskuren ab.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Lost Karelia
02. (Obey) Thy Master
03. Of Wolf And Rami
04. Theme From Loops Of Doom
05. Secret Of The Mystery
06. Doom Doom Girl
07. Nightmare In The Night
08. Enter The Loop
09. Mazathoth Speaks (Doomsday Reprise)
10. Battle Knights
11. Inhalator II Love Theme
12. Rejects Of The Wasteland
13. Echo Of A Dying World
14. Loops Of Doom End Credits
Band Website:
Medium: CD+DVD
Spieldauer: 47:12 Minuten
VÖ: 09.05.2014

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