Cyrcus - Coulrophobia

Review von Opa Steve vom 28.03.2014 (3761 mal gelesen)
Cyrcus - Coulrophobia Hilfe, Teflon-Alarm. Ich höre diese Scheibe nun vorwärts und rückwärts, aber die Musik auf "Coulrophobia" verhält sich wie ein glitschiger Fisch und entwindet sich immer wieder meinem versuchten Zugriff. Moderner Metal und Alternative mit brettharten Gitarren, aber auch eine Menge Zuckerguss sind die Zutaten von CYRCUS, die nun ihren dritten Longplayer vorlegen. Die technischen Parameter stehen auf dieser Scheibe eigentlich alle auf Grün: eine saubere Produktion, ordentlich und tight auf den Punkt gespielt, und die meisten Momentaufnahmen der Musik klingen für sich allein betrachtet recht ambitioniert und haben ein ausreichendes Maß an Dampf und Aggression. Die mehrstimmigen Vocals treffen die Töne, und auch die Shouts zeigen, dass Frontmann Jan sein Organ im Griff hat. Insofern die richtigen Attribute für die Leute, die es gerne modern haben und selbst bei Herzschmerz-Melodieausbrüchen einen auf aggro machen.

Was ist aber das eigentliche Problem mit der Scheibe? Die Titel sind trotz aller Überfrachtung und formell sauberer Arrangements in meinen Ohren völlig leblos. Obwohl das Quartett auch dynamisch eine große Bandbreite ausnutzt, erscheint die Musik nie wie aus einem Guss und äußerst aufgesetzt. Als hätte man sich im Proberaum eine Checkliste für jeden Song aufgebaut, was noch alles an Stilmitteln da reingepackt werden müsste. Vergessen hat man darüber aber leider oft den Song als solchen, und mit 'After The Rain' als oberkitschigem Emo-Titel und 'Twentytwoandeleven', wo Gesang und Instrumente sehr ungeschickt kombiniert wurden, bleiben in dieser kantenlosen Marmelade leider ausgerechnet die beiden Ausfälle der CD am längsten im Gedächtnis. Man täte der Band zwar Unrecht, die Musik auf ausgerechnet diesen kleinen Anteil der Spieldauer zu reduzieren, aber das Potenzial, den Hörer neugierig zu machen, ist auf "Coulrophobia" leider ziemlich weit unten anzusiedeln. Als rühmliche Ausnahmen obliegt es der gelungenen Ballade 'Healing' und dem ganz ordentlichen 'From The Heart Of My Bottom', hier noch was rauszureißen. Unterm Strich reicht es aber leider nur für ein unentschlossenes "Na ja".

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. I Mean Like ... Wow ... And Stuff
02. Toy Gun In A Knife Fight
03. After The Rain
04. Echoes
05. Abandon Ship
06. Ctrl
07. Anywhere But Here
08. Twentytwoandeleven
09. Healing
11. Dig A Ditch
12. From The Heart Of My Bottom
13. Do Five Twos Make A Ten
Band Website: www.cyrcus.com
Medium: CD
Spieldauer: 51:23 Minuten
VÖ: 28.03.2014

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