Mooncry - A Mirror's Diary

Review von RJ vom 10.12.2013 (3939 mal gelesen)
Mooncry - A Mirror's Diary Wenn ich mich bei dieser Veröffentlichung rein vom Cover-Artwork leiten lassen würde, dann würden MOONCRY schnell in die Symphonic Power Metal-Ecke landen. In diesem Genre gab es schon oft perfekt modellierte Bodys zu bestaunen, auch wenn die interessanten Details – wie auch hier – eben nicht zu sehen sind. Doch mit dieser Einschätzung liege ich völlig daneben.

Die grob aus Richtung Italien vermutete Band kommen in Wirklichkeit aus heimischen Gefilden, und zwar aus Süddeutschland. Auch das mit dem Symphonic Power Metal war ein ziemlich versemmelter Tipp, denn hier haben wir es mit waschechtem Dark Metal zu tun, der als recht ordentliches Pfund daherkommt und sich auch wider Erwarten nicht mit eingängigen Melodien einzuschleimen versucht. Stattdessen gibt es brettharte Gitarren und mit Sali einen Sänger, der eine gewisse Ähnlichkeit zum Grabschaufler Chris Boltendahl aufweist. Was auf der einen Seite recht düster durch die Botanik rumpelt, bekommt durch ansprechende Keyboardklänge und schönen Melodien eine andere Facette verpasst, die schon etwas an RAMMSTEIN erinnert, ohne dass ich MOONCRY auch nur annähernd mit RAMMSTEIN vergleichen möchte. Die Erfolgsfaktoren in der Musik dieser beiden Bands liegen aber doch nicht so weit auseinander, auch wenn die Stilmittel der Mannen vom Bodensee doch etwas anders geartet sind. Gerne wirft man mal einen (sakralen? gregorianischen?) Männer-Chor ein, tauscht den harten Groove durch melancholische Melodien oder schmeißt auch mal mit einer Ballade um sich. Gesanglich erinnert mich auch dieses Teil an den Balladen-Versuch von Chris, der mit seiner charmanten und mit leichtem Rauch versehenen Stimme ein ganz besonders romantisches Feeling versprüht. Gut, kann man sich also schenken, zumindest kann ich dem Teil nichts abgewinnen, doch dafür kann die Scheibe insgesamt ein paar ordentliche Pünktchen einfahren.

Wir haben es hier also mit einer Dark Metal-Scheibe mit RAMMSTEIN-Attitüde und Boltendahl-Gesang zu tun, die einige Punkte einfahren kann und trotz des rauen Gesangs ihren Charme versprüht. Ruhig mal antesten, macht sicherlich auch euch Spaß.


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Burning Curtains
02. Puppet Crow
03. Defamed Pride
04. Scylla
05. Reflections Of Lies
06. A Thousand Lives
07. Pictures Of Thee
08. The Beast Within
09 .A Mirror's Diary
10. Angel Of Darkness
Band Website: www.mooncry.de
Medium: CD
Spieldauer: 60:01 Minuten
VÖ: 06.12.2013

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