Sepultura - The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart

Review von Eddieson vom 18.11.2013 (8398 mal gelesen)
Sepultura - The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart SEPULTURA ist eine Band, die aus dem Metal-Zirkus nicht mehr wegzudenken ist. Hatte die Band doch nach dem Ausstieg vom Mitbegründer Max Cavalera ein kleines Tief zu überwinden, sind sie jetzt seit einigen Alben wieder da und liefern ein paar ordentlich Thrash-Raketen ab. Derrick Green ist mittlerweile schon 15 Jahre am Mikro und hat sich gut in der Band etabliert (auch wenn einige das nicht wahrhaben wollen). Mit "The Mediator Between The Head And The Hands Must Be The Heart" liefern die Brasilianer ihr 13. Studioalbum ab.

Schon alleine der Titel lädt zum Nachdenken ein, welches auch das Bestreben von Gitarrist Andreas Kisser war. Aber nicht nur der Titel lädt zum Nachdenken ein, auch das komplette Album ist ein Bastard geworden, mit dem man sich etwas mehr als sonst rumschlagen sollte. "The Mediator..." ist ein Konzeptalbum geworden, auf dem es sich um Elend und Vorteile der Technologie dreht. Inspiriert vom Film "Metropolis", der 1927 vom Österreicher Fritz Lang gedreht wurde, haben SEPULTURA ein Album erschaffen, welches verschiedenste Reaktionen hervorruft. Bei den ersten Durchläufen fällt das Album extrem sperrig aus und man möchte es am liebsten sofort wieder aus seinem Player verbannen. Aber hat man erst mal diese Hürde überwunden, will man gar nicht mehr davon wegkommen. Der erste Song 'Trauma Of War' ergießt sich als Kakophonie über den Hörer und bildet schon einen harten Einstieg zum Album. 'The Vatican' wurde erst kürzlich als Video-Auskopplung veröffentlicht und beginnt mit einem mächtig sakralen Intro, bevor dann das Chaos hereinbricht und ein Riff erklingt, das auch gut auf der "Chaos A.D." hätte glänzen können. Aber nicht nur bei 'The Vatican' erklingen Riffs, die an frühere Zeiten erinnern, auf dem kompletten Album verstreut befinden sich immer mal wieder Klänge, die auch schon damals hätten geschrieben werden können. Nicht falsch verstehen, ich sage nicht, dass die frühere Zeit besser war und sich SEPULTURA sich daran orientieren sollten. Das auf keinen Fall. Nein, so, wie die Band heute ist, ist sie genau richtig. Aber ich schweife ab. Kommen wir also zurück zum Album. 'Manipulation Of Tragedy' enthält im Mittelteil eine Percussion-Einlage, die etwas an das "Roots"-Album erinnert. Also auch wieder etwas mehr back to the roots (was ein Wortspiel). 'Grief' möchte ich besonders hervorheben. Ist es doch die erste Ballade die SEPULTURA in ihrer Karriere geschrieben haben. Mit leicht doomigen Einflüssen, ist dies ein sehr dunkler Song, der mit starken Effekten unterlegt ist. Hier zeigt sich, dass Sänger Derrick auch außerhalb des Brüllens einiges auf dem Kasten hat. Der Song ist mal was anderes, aber gut. 'The Age Of The Atheist' wurde als Vorab-Single veröffentlicht und hat damals bei mir einiges Kopfschütteln verursacht. Jetzt, im Kontext mit dem Rest des Albums fügt er sich perfekt ein und ist ein bärenstarkes Teil geworden.

SEPULTURA haben in dieser Session 2 Coverversionen aufgenommen zum Einen 'Da Lama Ao Caos' von der Brasilianischen Band CHICO SCIENCE und 'Zombie Ritual' von DEATH. Ersteres hat dann den Weg auf das Album gefunden, während das DEATH-Cover auf der B-Seite von 'The Age Of The Atheist' zu finden ist. Mir wäre es zwar andersherum lieber gewesen, aber auf mich hört ja keiner. Besonders hervorheben möchte ich hier noch die Arbeit des neuen Drummers Eloy Casagrande, der erstmals auf einem SEPULTURA-Album zu hören ist. Was der Junge hier abliefert ist schlichtweg der Hammer. Mit seinen 22 Jahren ist er ein echter Glücksgriff für die alten Hasen und eröffnet der Band völlig neue Möglichkeiten.

In einem Interview vor einigen Monaten verriet uns Derrick, dass das Album wesentlich technischer ausfallen würde. Dem kann ich mich nur anschließen. Außerdem dürfte "The Mediator..." das wohl brutalste und ausgereifteste Album in der kompletten Diskographie der Brasilianer sein. Aber eben auch ein Album, mit dem man sich beschäftigen muss. Man sollte das Album nehmen und dazu auch mal ein Blick ins Booklet werfen. Und das nicht nur ein Mal, sondern mehrmals und irgendwann werdet ihr an den Punkt kommen, an dem ihr merkt, dass "The Mediator..." eine Granate von einem Album ist.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Trauma Of War
02. The Vatican
03. Impending Doom
04. Manipulation of Tragedy
05. Tsunami
06. The Bliss Of Ignorants
07. Grief
08. The Age Of The Atheist
09. Obsessed
10. Da Lama Ao Caos
Band Website: www.sepultura.com.br
Medium: CD
Spieldauer: 47:09 Minuten
VÖ: 25.10.2013

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