Chainsaw - Smell the Saw

Review von Lord Fubbes vom 09.08.2004 (7354 mal gelesen)
Chainsaw - Smell the Saw Schon beim Blick auf das ultrapeinliche Cover ist klar, was einen hier erwartet: Thrash Metal der guten alten Art, Bands wie TANKARD, DESTRUCTION oder EXODUS dürften Pate gestanden haben für "Smell the Saw", den ersten regulären Langspieler der holländischen Combo CHAINSAW.

Die Musik kommt ganz ansprechend daher, tight und roh eingeholzt, eingängige Songstrukturen und sogar Refrains, die im Ohr hängen bleiben und zum Mitgrölen animieren. Vielleicht ein wenig zu sehr sogar, denn fast jeder Song endet in einer bis zu zweiminütigen Klimax, während der der Refräh oder auch nur der Liedtitel bis zum Exzess wiederholt wird.

Bis auf den Basser, der stellenweise etwas arg holpert, verstehen die Jungs aber ihr Handwerk, und auch der Sänger weiß streckenweise durchaus zu überzeugen, und an den weniger guten Stellen nervt er wenigstens nicht.

Insgesamt also doch eine sehr gelungene Scheibe, oder? Nunja, das wäre sie in den Achtzigern vielleicht gewesen. Leider sind die seit bald 15 Jahren endgültig vorbei, und mittlerweile hat man sowas doch schon allzu oft gehört. Will heißen, CHAINSAW machen zwar die richtige Musik, aber zur falschen Zeit. Mir persönlich jedenfalls ist die ganze Chose etwas zu unoriginell, um mich wirklich zu überzeugen.

Andererseits scheinen sich die Jungs nicht wirklich dran zu stören, daß die Achtziger vorbei sind, wie ein Blick ins Booklet oder auf die Netzseite der vier Holländer verrät: da wird in bester Rockstarmanier mit der Gitarre im Meer rumgepost, kuttentragend und Biertrinkend auf der Bühne gestanden und ansonsten viel zwar sexistischer, aber irgendwie lustiger Unfug mit Frauen getrieben. Macht die Jungs alles sehr sympathisch, irgendwie.

Schlußendlich muß ich doch noch ein paar Songs herausheben, die besonders gut ins Ohr gehen: gleich der Opener 'Master of Fate' bietet ordentliches Thrashgeprügel wie aus dem Lehrbuch; 'Roadrage' geht nicht nur sehr gut nach vorne, sondern weiß auch durch eine sehr lustige Photoillustration im Booklet zu überzeugen; und trotz des leicht mißglückten Bassintros geht auch das langsame (fast schon balladeske) 'Lay down and die' ganz gut ins Ohr.

Fazit: wer Gelegenheit hat, die Jungs mal live zu erleben, sollte das auf keinen Fall verpassen, es dürfte sehr lustig werden. Und wer Bands wie die bereits erwähnten TANKARD et al. zum verrecken geil findet, der wird wahrscheinlich auch mit "Smell the Saw" glücklich werden. Alle "normalen" Thrash-Fans sollten vor dem Kaufen zumindest mal reinhören. Spaß macht die Scheibe aber allemal, deswegen dann doch noch sieben Punkte.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
1. Master of Fate
2. Nightmare World
3. The Butcher of Bagdad
4. Route 666
5. The Blood of Civilisation
6. Roadrage
7. Lay Down and Die
8. Burned Alive
9. She Just Wants to get Laid
10. Dead and Buried
11. Never Surrender
12. Superstore Warrior (bonus track)
Band Website: www.chainsaw.nl
Medium: CD
Spieldauer: 47:48 Minuten
VÖ: 15.06.2004

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