Soul Of Steel - Journey To Infinity

Review von Akhanarit vom 02.06.2013 (3604 mal gelesen)
Soul Of Steel - Journey To Infinity Lange kein Review von einer italienischen Power Metal Band gemacht, dachte ich mir. Also pickte ich mir SOUL OF STEEL aus dem Stapel, die mit ihrem zweiten Longplayer am Start ist. "Journey To Infinity" wurde das Ganze getauft und handelt nach Angaben des Promomaterials von der traumhaften Reise eines Mannes, der seinen Dämonen entkommen möchte. Ein Blick auf's Cover ist auch keine vertane Zeit, denn auch wenn es ein wenig kitschig sein mag, ist das Bild ein Hingucker. "Du hast einen langen Weg vor dir, mein Freund." sind die ersten Worte, die mir einfallen, wenn ich die Abbildung des Albumcovers auf den Punkt bringen müßte.

Ich kannte die Band vorher noch nicht und bin einfach mal in das Album hineingestolpert und schon der Opener 'Aeternum Tormentum', der abgesehen von ein paar operesken Frauenchören ein typisches Instrumental-Intro darstellen würde, gefällt mir ob der erhabenen Melodien richtig gut. Natürlich geht einem bei dem Stichwort "italienischer Power Metal" das böse Wort mit "R" durch den Kopf. Das wollen wir an dieser Stelle vergessen und ich gebe Entwarnung. SOUL OF STEEL wagen es tatsächlich, einen eigenständigen Sound zu haben. Die Gitarrenarbeit mag relativ häufig an HAMMERFALL erinnern, aber die Italiener mischen auch eine ordentliche Prise Symphonic aus der Konserve sowie progressive Elemente in das Melodic Metal-Süppchen. Die musikalische Darbietung kann sich wirklich hören lassen, denn rifftechnisch beweist das Duo Caroli/De Rosa ein glückliches Händchen. Leider hapert es ein wenig am Sänger, denn hier liegt einiges im Argen. Eine eigenständige Stimme ist Gianni Valente zwar gegeben, doch man hat immer das Gefühl, dass da noch viel mehr gehen könnte, wenn er noch ein paar Stunden Gesangsunterricht nehmen würde. Das Pianosolo in 'Through The Gates Of Heaven' kommt dafür richtig geil. Die folgenden drei Nummern ist man ständig hin und her grissen von dem geilen Metalsound und den gewöhnungbedürftigen Gesangsdarbietungen. Ich empfinde es so, als hätte der Frontmann das Zeug dazu, muss nur endlich anfangen, die Songs richtig zu leben. Auf die Bretter zu gehen, einen Knoten platzen zu lassen und einen verdammten Metal Song zu singen. 'The Fallen Angel' nimmt dann die Geschwindigkeit ganz heraus und wir hören eine nette Piano-Nummer inklusive Duett mit einer Gastsängerin. Hier werden die Defizite im Gesang zwar besonders deutlich, man spürt aber dennoch dieses gewisse Feeling. Auch hier fehlt der letzte Funken Leidenschaft.

Doch dann wird es Zeit für den Titelsong. Eröffnet von einer schönen Leadmelodie landen wir erst wieder bei den irritierenden Vocals, die sich aber ein wenig gefangen zu haben scheinen. Als dann der Chorus durch meine Ohren wabert, bin ich sprachlos. Diese Melodieführung, dieser begnadete Gesang. Auf einen Schlag passt alles zusammen und ich muss wirklich zugeben, dass es allein durch diesen Chorus zu einer der geilsten Nummern geworden ist, die ich in den letzten Monaten zu hören bekam. Hier ist Sänger Gianni voll in seinem Element und man merkt, dass ihm etwas poppigere Bereiche weitaus mehr entgegen kommen. Dann wird es mit 'Like A Memory' wieder etwas ruhiger und Piano und Lead-Gitarre eröffnen diesen gefühlvollen Track, der sich gewissermaßen zu einer Powerballade entwickelt. Auch die Gesangsdarbietung ist jetzt etwas besser als bei den ersten Songs. Bis 'Last Desire' ist die Gesangsperformance gar nicht mal so schlecht, aber so wirkt der Song leider etwas blutleer. Das ist so schade, denn der Rest der Musiker kann sich zwischen den ganzen anderen Spitzenmusikern des Genres einreihen und stünde dort auch zu Recht. Doch dann sind SOUL OF STEEL mutig. Zum Abschluss des Albums hat sich die Band LABYRINTH-Frontmann Roberto Tiranti geholt und der demonstriert sehr klar, wie man eine solche Nummer singen muss.

Fazit: Ich werde sicher kein SOUL OF STEEL-Fan, aber mit 'Journey To Infinity' hat mir die Band eine echte Freude gemacht, denn dieser Song ist eine Bereicherung für mein Leben. Allein deswegen hat es sich schon gelohnt, dieses Album zu hören. Wenn der Frontmann noch etwas an sich arbeitet, wird das mal 'ne richtig geile Combo, die jeder mal gehört haben muss. Aller Anfang ist eben schwer.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Aeternum Tormentum
02. Through The Gates Of Heaven
03. Shadows Of The Past
04. Neverland
05. Waiting For
06. The Fallen Angel
07. Journey To Infinity
08. Like A Memory
09. Secret Words
10. Portrait Of My Last Dream
11. Last Desire
12. Eternal Life
13. Last Desire (Akustik Version feat. Roberto Tiranti)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 01:14:06 Minuten
VÖ: 30.04.2013

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