Mindgrinder - MindTech

Review von Opa Steve vom 19.07.2004 (5631 mal gelesen)
Mindgrinder - MindTech Schon bei den ersten Tönen glaubt man, im kalten Sound diverse andere norwegischen Kapellen wiederzuerkennen. Ein Blick in den Flyer bestätigt: die Aufnahme stammt aus dem Akkerhaugen Lydstudio, in dem auch schon Emperor und Zyklon werkelten. Besonders an den extrem getriggerten und grellen Drumsamples erkennt man die Vorlieben dieses Schuppen rasch wieder.

Mindgrinder spielen dafür einen sehr spartanischen Metal, dessen Einfallsreichtum sich leider in Grenzen hält. Gelungen ist die Anlehnung an kühle Industrialsounds, die in Songs wie dem Starter "Repulsive Evolution" immer wieder auftreten. Ansonsten wirft man in den Topf noch ein paar Black Metal erprobte Gitarrengriffe, und die stets monotonen Wiederholungen verleihen der Musik etwas Unmenschliches.

Die versprochene Härte des "extremen und intensiven Metals" bleibt aber leider aus. Mit der Idee, den Kompositionen einen kühlen Touch zu verleihen, landet man zu oft in ermüdenden Schleifen (man höre nur das Ende von "Regeneration"), und auch ansonsten sind Riffs, Breaks etc. ziemlich lieblos aneinandergeklatscht - wie die Ideen wohl im Proberaum auftraten, wurden sie zu einem Song zusammengefügt. Da freut man sich über eingängige Death Metal Songs wie z.B. "War Solution", die zwar auch nicht so richtig das Gelbe vom Ei sind, aber immerhin mal etwas mehr Fett in die Pfanne hauen.

Zu meinen Faves gehört das flotte "Starspawned Vision". Schnelle Metal-Riffs mit progressivem Gitarrenspiel werden durch moderne Keyboardsounds unterstützt. Im Mittelpart gesellt sich cleaner Gesang zu den Shouts und Mindgrinder verlassen ihre kalte Schiene, um fast menschlich zu agieren. Während "Human Error" ziemlich auf der Stelle tritt, bekommt der Metal-geneigte Hörer in "Fire & Equanimity" klasse Thrashelemente geboten. Ebenfalls einer der besseren Titel und Anspieltipps dieser Scheibe. Der meist erträgliche Rest des Albums rettet so knapp eine Plazierung im oberen Mittelfeld.

Leider eilt die gute (wenn auch schablonenhafte) Produktion der musikalischen Qualität weit voraus. Dieses Album ist leider an Leerlauf ziemlich überladen, was der Spannung und dem Hörspass ziemlich abträglich ist. Ein paar gute und wirklich metallische Momente sind zweifellos vorhanden, aber ansonten dümpelt das Material zu träge vor sich hin.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
Repulsive Evolution
Regeneration
War Solution
Deception
Starspawned Vision
Human Error
Fire & Equanimity
Sadistic Images
Surviving Gadzooks
Soul Inferno
VIDEO Fire & Equanimity
Band Website: www.mindgrinder.com
Medium: CD
Spieldauer: 48:00 Minuten
VÖ: 12.04.2004

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