Blackeyed Blonde - Massafagga

Review von Lord Fubbes vom 29.06.2004 (7161 mal gelesen)
Blackeyed Blonde - Massafagga Woran denken Leute "aus dem Reich", wenn die Rede aufs Saarland kommt? Sicherlich Kohlebergbau, Stahlindustrie, vielleicht noch Heinz Becker und Karlsberg Bier. Daß im Saarland hingegen nicht bloß der Schwenkgrill wenn nicht erfunden, so doch wenigstens popolär gemacht wurde (Gott lenkt, der Saarländer schwenkt), sondern auch noch eine der geilsten Crossoverbands dieser unserer schönen Republik zusammengefunden hat, wissen nur die wenigstens. Letzteres wissen nicht mal allzuviele Saarländer.

Schade eigentlich, denn BLACKEYED BLONDEs (denn um die geht es hier) überaus gelungene Mischung aus Old-School-Hiphop, Funk, Jazz, Rock und einer ordentlichen Portion Heavy Metal ist nämlich nicht bloß gnadenlos genial, sondern manchmal auch gnadenlos bekloppt.

Zu den bekloppten Titeln gehört auch der Titeltrack, 'Massafagga', oder aber auch 'BEB-Jam', zumindest der Schluß. Daß die Band auch anders, nämlich ziemlich düster kann, beweisen die beiden 'Fault to Believes'. Und dann ist da neben jeder Menge (für BEB-Verhältnisse) recht durchschnittlichem Zeux (was für 99% aller anderen Crossoverbands trotzdem unerreichbar sein dürfte) auch noch der einzige mir bekannte Metalsong mit saarländischem Text. Genauer gesagt wird 'Kämpf' in Saarbrücker Platt gesungen, kein Wunder, kommen die Jungs doch auch daher.

Aber auch bei den englischen Texten hört man den Akzent recht deutlich heraus, was die Band aber nur sympathisch macht, an sich sind die Texte allerdings ziemlich geil und decken Themen wie (von) Bullen verprügeln/t (werden, so in 'Kämpf'), typische Hiphopselbstbeweihräucherung ('South West', 'BEB Jam'), blenderische Ideologien resp. Nazis ('Young Man') und den Umgang der Menschheit mit ihrer Umwelt ('Fault to believe I + II') ab.

Ähnlich abwechslungsreich, dennoch in sich homogen ist, wie bereits erwähnt, die Musik, insbesondere der Gitarrist und der Bassist können sich sehen resp. hören lassen.

Insgesamt ein Album zum Immerwiedergernehören, deswegen 8 von 10 Punkten, und als Saarländer leg ich noch den Landsmannbonus in Höhe von einem Punkt drauf. Prost!

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
1.Southwest
2.Boomerang
3.BEB Jam
4.Homicide
5.Young Man
6.Check It Out
7.Fault To Believe I
8.Kämpf
9.Yo've Got A Question
10.Masafagga
11.Fonk War
12.Frötzz
13.Fault To Believe II
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 50:58 Minuten
VÖ: 06.03.1995

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten