The Amity Affliction - Chasing Ghosts

Review von RJ vom 18.11.2012 (4450 mal gelesen)
The Amity Affliction - Chasing Ghosts Die Lobeshymnen auf die Australier sind schon beachtlich und man gewinnt schnell den Eindruck, dass hier ein neuer Stern am Metalcore-Olymp aufgeht, wenn er nicht schon hell am Firmament erstrahlt. Stieg der Vorgänger "Youngblood" noch auf Platz sechs der australischen Albumcharts ein, konnte man mit "Chasing Ghosts" bereits den Spitzenplatz erklimmen. Thematisch beschäftigt man sich mit dem Tod, wobei das Thema Selbstmord auf dem aktuellen Album einen besonderen Fokus erhält. Natürlich darf man keine tiefgreifende Erkenntnisse erwarten, Selbstmord bleibt in den meisten Fällen die Kapitulation vor Problemen und beendet das kostbarste Gut, dass unsereins hat: das Leben. So verwundert es auch nicht, dass der Protagonist im Titeltrack nach seinem Suizid feststellt, dass es auf der anderen Seite nichts gibt, was seinen Schritt rechtfertigen würde.

Live sind die Australier wohl richtige Tiere, werden sie doch als Feierbiester beschrieben, die auf der Bühne förmlich ausflippen und steil gehen, ohne ihre musikalische Seriosität zu verlieren. Diese sollen sie wohl dadurch behalten, weil sie ihren Hörern etwas komplett Neues, Einzigartiges und Individuelles bieten. Doch hier muss der Rezensent gleich mal korrigierend einhaken, denn bei aller Lobhudelei kann ich genau das nicht feststellen. Das australische Gebräu aus Hardcore und Metalcore funktioniert vermeintlich, weil süße Melodien, abtrünnige Riffs und monströse Breakdowns (jep, diese Zusammenfassung habe ich geguttenbergt, ich bekenne mich schuldig) eine perfekte Balance bilden. Richtig ist, dass sich die Songs mit der The Beauty and the Beast-Atitüde bei den Hörern einschleimen und die Mischung aus Cleangesang und derben Shouts ganz gefällig und mit der nötigen Abwechslung daherkommen. Ich konnte für mich nicht feststellen, dass THE AMITY AFFLICTION einen neuen Weg beschreiten. Professionell sind sie dagegen auf jeden Fall und trotz der zuvor geschilderten Anbiederung auch mit einer guten Portion Härte versehen.

Unter dem Strich bleibt ein nicht alltägliches Album, das den Spagat zwischen süßer Melodik und Härte vollzieht und trotz der recht stereotypischen Arrangements recht kurzweilig ausgefallen ist. Ob es auch bei euch den ersten Platz belegen wird, müsst ihr selbst entscheiden.


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Chasing Ghosts
02. Life Underground
03. R.I.P. Bon
04. Open Letter
05. Greens Avenue
06. I Heart H.C.
07. Flowerbomb
08. Pabst Blue Ribbon on Ice
09. Geof Sux 666
10. Bondi St. Blues
Band Website: www.theamityaffliction.net
Medium: CD
Spieldauer: 42:36 Minuten
VÖ: 28.09.2012

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