Seven Gates - Fire, Walk With Me

Review von Odin vom 20.05.2004 (6660 mal gelesen)
Seven Gates - Fire, Walk With Me Aus Schweden erreicht uns dieses metallene Langeisen von VII GATES. Die sechs Herren zocken Schwermetall von äußerst unterhaltsamer Güte. Neben Power Metal Vergleichen wie PRIMAL FEAR oder den alten AGENT STEEL fallen mir vor allem die Party Metal Löwen von ABSOLUTE STEEL ein, die dann aber doch noch etwas alberner sind.

VII GATES treten uns eine gehörige Portion Riffs um die Ohren. Schon der Opener mit seinen fünfeinhalb Minuten Spielzeit ist dabei aber so vielseitig, dass das Spektrum vom John Cyriis-artigen Refrain über einen regelrecht be-swing-ten Rhythmus im Mittelteil bis zum Piano-Solo reicht. Etwas Augenzwinkern ist auch im folkloristischen Einsatz von Akkordeon-Sounds in 'The Saviour' zu hören.

Weitere Vorbilder werden beim eröffnenden Riff von 'Seconds Left To Live' deutlich; IRON MAIDEN stehen Pate für einen weiteren Anspieltipp auf "Fire, Walk With Me". Obwohl sauber produziert haftet dem Sound irgendwie noch etwas ein Untergrund-Feeling an. Die Drums kommen satt rüber, auch sonst sind alle Instrumente klar definiert in ihrem Spielraum zu hören, aber die guten Vocals klingen wie auf einigen Eigenproduktionen, die mir aus deutschen Landen untergekommen sind. Sie klingen nicht schlecht, es ist einfach die Relation und der Klang im Verhältnis zu den Instrumenten, der mich an vertragslose Kollegen wie WOLFS MOON, TYRANT EYES oder gar TOXIC INC denken lässt. Insgesamt fehlt also etwas der Bumms hinter der Produktion, was man mit etwas mehr Lautstärke aber ganz gut kompensieren kann...

Es wäre fatal, sich vom Tolkien-mäßigen Cover täuschen zu lassen - kein Phantasy-Geblubber, kein überproduzierter Power Metal, einfach kräftig rockender Party Metal. Auch wenn sich Songs wie die Powerballade 'So Far Away' natürlich im Dunstkreis von HAMMERFALL, GAMMARAY und ROUGH SILK bewegen, kann man VII GATES nicht vorwerfen, keine eigenen Ideen zu haben. Von kleinen Anspielungen, neckischen Hooks und netten Riffs hat die Scheibe nämlich genug zu bieten.

Das einzige Problem - neben der nicht ganz überzeugenden Ballade - das ich mit der Platte habe, stellt sich jetzt nach dem zigsten Durchlauf heraus. Wie schon bei ABSOLUTE STEEL's Party Metal knallen die Songs sofort in den Kopf, machen prima Laune und schreien nach Wiederholungen. Aber irgendwann hört man sich doch satt daran, so dass die Scheibe wieder im Regal verstaubt, um irgendwann wieder hervor zu kommen - wenn man zufällig drüber stolpert. In der Disziplin Langzeitspaß setzt es also Abzüge.

Ansonsten aber ein Bündel cooler Songs, das als Debüt überzeugen kann. Selten macht klassischer Heavy Metal so viel Spaß und zwar nicht nur des Metals wegen, sondern weil man irgendwie den Schalk und Spaß zu spüren bekommt, den die Schweden beim Zocken ihrer zehn Songs haben.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Bounded By Hate
02. The Saviour
03. Seconds Left To Live
04. Under The Crossed Bones
05. So Far Away
06. Tormented
07. Love Bullet
08. A Dark Room Of My Mind
09. Like A Rock
10. The Madman Inside
Band Website: www.sevengates.se
Medium: CD
Spieldauer: 52:00 Minuten
VÖ: 28.11.2003

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