Primitive Weapons - The Shadow Gallery

Review von Dweezil vom 04.04.2012 (3989 mal gelesen)
Primitive Weapons - The Shadow Gallery In der Label Beschreibung als progressiv, psychedelische Musik beschrieben, entpuppt sich "The Shadow Gallery" als durchgängige Krachorgie, die weder psychedelische Klanglandschaften, noch fordernd progressive Musik offeriert. Natürlich ist ein Math-Core Album genrebedingt nicht gerade Easy-Listening-Stoff, aber das, was PRIMITIVE WEAPONS hier präsentieren, hat man von Bands wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN, BETWEEN THE BURIED AND ME oder ARCHITECTS schon tausendmal besser gehört.

Zum Teil recht vielversprechende Arrangements werden vom Frontmann gnadenlos in Grund und Boden geschrien, es dominiert fades Mittelmaß, das alles andere ist als der 'Death of Boredom' (Track 3). Das Album Intro ist schlichtweg von EMERSON, LAKE & PALMER kopiert, wurde in ähnlicher Form (Fabrikgeräusche imitierendes, abgehacktes Schlagzeug) aber bei so ziemlich jeder härteren Prog-Band schon mal verwendet, nicht zuletzt ist es ja ein sehr beliebtes Stilmittel bei MESHUGGAH (z.B. 'Future Breed Machine'). "The Shadow Gallery" hat sich bei mir auch nach dem X-ten Durchlauf nicht festsetzen können. Das Album bolzt und wabert (wegen ewig gleicher Songschemata und monotonen Brüllens) vollkommen am Hörer vorbei, ohne dabei das Interesse zu wecken, sich der Herausforderung zu stellen, tiefer in die Songs oder die musikalische Idee dahinter einzutauchen. Letzteres verstehen die wirklich guten Bands dieses Genres; Bands die einerseits über die musikalische Klasse, andererseits über die Einsicht verfügen, Komplexität und Härte mit einer gewissen "Eingängigkeit" (bei DILLINGER ESCAPE PLAN nun wahrlich nicht das richtige Wort) zu verweben, die es dem Hörer ermöglicht einen Weg in die Kompositionen zu finden. Ich möchte keineswegs sagen, dass PRIMITIVE WEAPONS noch komplizierter vorgehen, als die Vorreiter der Szene, doch sind die Teile ihrer Songs, die weniger verrückt oder komplex sind, schlicht langweilende Stangenware und auch nicht wirklich hilfreich dabei, das Interesse des Hörers zu wecken.

Im großen und ganzen ein Album, das mich absolut kalt gelassen hat. Eventuell für beinharte Post-Hardcore oder Math-Core Fanatiker einen Versuch wert, aber für den gemeinen Fan von komplexer, harter Musik und oben genannten Bands eher überflüssig.

Gesamtwertung: 4.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Good Hunting
2. Quitters Anthem
3. The Death of Boredom
4. Or Do Ideas have You
5. Big Chief
6. Oath
7. Black Funds
Band Website: primitiveweapons.bandcamp.com/
Medium: CD
Spieldauer: 25 Minuten
VÖ: 13.03.2012

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