iLL - Gotten Gains

Review von des vom 27.03.2012 (3614 mal gelesen)
iLL - Gotten Gains Quasi als Pausenprojekt hat die Zeitrechnung für das zweite Album von iLL "Gotten Gains" im Jahr 2010 begonnen: Sänger und Gitarrist Ryan Waters war gerade mit der Soullengende SADE auf Tour - der eine oder andere wird sich noch an den Soul-Schmeichler 'Smooth Operator' erinnern - und die Pausen in der Welttournee wurden dazu genutzt, um "Gotten Gains" einzuspielen.

ILL könnten sich nicht deutlicher von SADE unterscheiden: rotzig, ungehobelt und laut dröhnt es aus den Boxen. Der Eröffnungssong 'One Time' erinnert noch sehr an SOUNDGARDEN: Ein vertracktes Riff jagt 'One Time' um die Ecken und Ryan Waters klingt frappant nach Chris Cornell. Doch schon bei 'A' geht es weitaus punkiger zu Rande, leider verliert sich der Song gegen Ende in ein endloses und nervenzehrendes Geriffe. 'There Are Worse Things Than Being Alone' wiederum ist wieder ähnlich vertrackt wie der Opener. Das beinahe 8-minütige 'Christine' könnte in den ersten Minuten fast eine bluesige LENNY KRAVITZ-Ballade sein: Ein wimmernder Bass trifft auf zarte Piano-Töne und wird von sich nach Christine verzehrendem Gesang getragen, bis es nach zwei Dritteln des Songs zum Vulkanausbruch kommt - 'Christine' ist Kern- und Mittelstück des Albums.

Doch auch nach diesem abwechslungsreichen Beginn bleibt die Platte interessant: 'Bitch' und 'Finches' sind düstere SOUNDGARDEN-Rocker, während 'Castration' wieder punkig ins Ohr gleitet und 'Gold And Opal' eine seltsame, mit Kopfstimme vorgetragene Überleitung zum noch seltsameren 'Interlude' darstellt, welches die Einleitung zum finalen 'Pearls' ist. Mit 'Pearls' findet das Album einen würdigen, etwas depressiven Ausklang, der in einem irrsinnig spannenden Finale mündet.

Alles in allem bringt uns Ryan Waters mit seinen Mannen ein interessantes Album, das fesselnd zwischen einigen punkigen Ansätzen, depressiver Stimmung und rotzigen Rockern pendelt; abgesehen von ein paar unnötigen und eigenartigen Zwischenspielen, die man wohl skippen kann. Als Fahrstuhlmusik ist "Gotten Gains" weniger geeignet; die Platte schreit nach Lautstärke oder konzentriertem Zuhören unter dem Kopfhörer.

des

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. One Time 3:27
02. A 5:06
03. There Are Worse Things Than Being Alone 3:49
04. Christine 7:48
05. Bitch 3:43
06. Castration 4:01
07. Finches 4:03
08. Gold and Opal 2:30
09. Interlude 0:40
10. Pearls 5:05
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 40:16 Minuten
VÖ: 02.03.2012

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