Arrayan Path - Ira Imperium

Review von EpicEric vom 11.11.2011 (5342 mal gelesen)
Arrayan Path - Ira Imperium Die Griechen ARRAYAN PATH legen mit "Ira Imperium" nun ihre dritte Langrille vor und werden nicht müde zu unterstreichen, dass es sich bei "Arrayan" um eine Pflanze handelt und es nicht die politische Konnotation hat, die einem vielleicht als erstes in den Kopf schleicht.

Praktischerweise unterstützt die Musik diese kühne Behauptung aber auch, denn anstelle von Rechtsrock lupft "Ira Imperium" einen quer durch den Gemüsegarten ans andere Ende des musikalischen Spektrums zur Flora des Mittelmeers, wo es sich bei RHAPSODY und Co. pudelwohl fühlt.

Was den Sound der Band besonders macht, ist, dass man sich größtenteils im Zigeuner-Dur bewegt, das Album hat also einen sehr arabischen Touch, und wie das Cover-Artwork verrät, passt das hervorragend zur Thematik. Lyrisch hat man nämlich in der Antike, bevorzugt der nahöstlichen, gewildert. Damit weiß man im Grunde schon, ob man an ARRAYAN PATH seine Freude haben wird, aber für den Unentschlossenen, dem RHAPSODY nicht konkret genug ist, kann man das Scheibchen ja noch zerfriemeln.

Eine stark progressive Schlagseite lässt sich nicht von der Hand weisen. Kurze, bissige Uptempo-Nummern stehen nicht auf dem Stundenplan. Stattdessen bedient man sich atmosphärischer Längen, Breaks und ausgedehnter Soli, nur Hörbucheinlagen hat man sich kulanter Weise geschenkt. Das heißt aber nicht, dass es dann und wann nicht mal zur Sache geht. Wenn man es durch das Intro des Openers 'Dies Irae' geschafft hat, könnte einen das fetzige Gekloppe fast zu der Annahme verleiten, die Griechen würden sich musikalisch mehr in Richtung Skandinavien orientieren. Die Vocals sind gekonnt, aber an Druck kein Vergleich zu der mächtigen Soundwand, die sich von der Instrumentalfront aus breit macht.

Was die Klasse des Albums nach oben treibt, sind schmausige Hooklines, die das wuchtige Prog-Spektakel oft davor retten, in sperrigem Akkordtrommelfeuer zu versumpfen, da hat man dann und wann genau den richtigen Mittelweg gefunden. In anderen Fällen verkommen die Songs leider zu genau dem besagten Sumpf.

Nichtsdestotrotz sind 'Dies Irae', 'Gnosis Of Prometheus', 'Katherine Of Aragon', 'Amenophis' und 'The Fall Of Mardonius' starke Nummern, mal schnell, mal hymnisch, aber immer wuchtig. Ob man sich mit "Ira Imperium" anfreundet, ist aber letzten Endes abhängig von der eigenen Affinität zu dudeligem Falsettmetal. Objektiv kann ich der Platte ihre Qualität jedenfalls nicht absprechen.


Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Dies Irae
02. Gnosis of Prometheus
03. Ira Imperium (The Damned)
04. Kiss of Kali
05. Katherine of Aragon
06. 77 Days ’til Doomsday
07. Emir of the Faithful
08. Hollow Eyes of Nefertiti
09. Amenophis
10. Lost Ithaca
11. I Sail Across the Seven Seas
12. The Fall of Mardonius
13. The Poet Aftermath
Band Website: www.myspace.com/arryanpath
Medium: CD
Spieldauer: 65 Minuten Minuten
VÖ: 04.11.2011

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