Glyder - Backroads To Byzantium

Review von Elvis vom 23.10.2011 (3746 mal gelesen)
Glyder - Backroads To Byzantium Mit neuer Verstärkung insbesondere in Gestalt von Sänger Jackie Robinson sind die Iren GLYDER zurückgekehrt, um ihre Vorstellung von Hard Rock unter das mehr oder weniger dürstende Volk zu bringen. "Backroads To Byzantium" nennt sich das Ergebnis und wurde - moderner Kommunikationsmittel zum Dank verpflichtet - von der Band, deren Mitglieder in verschiedenen Gegenden Irlands residieren, vielfach übers Internet komponiert. Immerhin ist es schon das vierte Album der seit sieben Jahren bestehenden Band.

Abgesehen davon, dass man sich ein ziemlich plumpes Cover hat zeichen lassen (Mark Wilkinson, der schon für MARILLION die Feder geschwungen hat, hat hier sicher nicht seine stärkste Arbeit abgeliefert), soll sich hier ein Road Trip quer über die staubigen Highways der USA entfalten. Sozialkritik wird groß geschrieben, denn auch der Nord Irland-Konflikt ist ein Thema, ebenso Obdachlose in der britischen Hauptstadt London, globale Erwärmung oder die böse, böse Boulevardpresse. Bei so viel lyrischer Ambition spielt die Musik natürlich dennoch eine Rolle, denn irgendwie muss all das Material ja soundtechnisch verpackt werden - was erwartet den Hörer denn an dieser Stelle? Bei aller Ambition muss man leider sagen: etwas zu wenig, um wirklich zu überzeugen. "Backroads To Byzantium" fährt musikalisch einen halbwegs groovigen Hard 'n' Heavy-Sound auf, der stellenweise einmal an alte BLACK SABBATH erinnert, aber vor allem mit einem Wort zu beschreiben ist: nett. Das ist Segen und Fluch zugleich, denn es ist genau das, nicht mehr und nicht weniger. Alles ist irgendwie ok, aber eben auch recht bis arg belanglos und bleibt einfach auch nach mehreren Durchläufen nicht wirklich im Gedächtnis haften. Die Klasse großer Vorbilder wird zu keiner Zeit erreicht, auch wenn das Ganze noch so nett aus den Boxen tönen mag. Hier regiert einfach ein nettes Mittelmaß.

Wer sich davon nicht abschrecken lässt, erhält ein nettes Scheibchen leicht platter Hausmannskost. Da es aber einfach viel besser geht, eben nicht mehr - wenn man sich dessen bewusst ist, und nicht noch mit nennenswerter Erwartungshaltung an GLYDER herangeht, mag das dem ein oder anderen sicher gefallen. Aus der Fülle der Veröffentlichungen herauszuragen, wird der Band damit jedoch nicht gelingen. Da allerdings spielerisch durchaus Potential herauszuhören ist, kann mit besserem Songwriting beim nächsten Mal durchaus mehr drin sein. Es bleibt daher für den Moment dabei: nett, nicht mehr und nicht weniger.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Chronicled Deceit
2. Long Gone
3. Fade To Dust
4. Even If I Don’t Know Where I’m Gonna Go
5. Don’t Make Their Mistake
6. Down & Out
7. Something She Knows
8. Two Wrongs
9. End Of The Line
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 39:12 Minuten
VÖ: 10.10.2011

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