Xerath - II

Review von Stradivari vom 27.04.2011 (4633 mal gelesen)
Xerath - II Überraschenderweise ist dies der zweite Output der Briten. Eigentlich nur konsequent, da die erste Scheibe "I" hieß... Auch sonst sind sich die Briten treu geblieben. Symphonischer Cyber Modern Black Metal in Perfektion. Ob man es mag ist nun pure Geschmackssache, aber man muss den Jungs auf jeden Fall ein sehr hohes Maß Eigenständigkeit auf nahezu schwindelerregendem Niveau attestieren.

Während andere Combos versuchen, die orchestralen Parts ihrer Musik so organisch wie nur eben möglich wirken zu lassen, entziehen XERATH selbst den Streichern jegliches Leben, so dass sie kalt, tot und bedrohlich klingen, was bereits im Intro die Gesamtausrichtung dieses Werkes wiedergibt. Jeder Ton kommt steril und distanziert, aber auch sehr erhaben und mächtig rüber. Keine Frage, dies ist exakt so beabsichtigt und funktioniert perfekt. Irgendwie hat man den Eindruck, die Band versucht alles Konventionelle ad absurdum führen zu wollen. Normalerweise soll ein Drumcomputer nicht als solcher erkannt werden, bei XERATH werden die Drums so trocken abgemischt, dass sie fast wie ein elektronischer Trommelknecht klingen. Eigenartig.

Je länger man "II" hört und auf sich wirken lässt, desto aggressiver und apokalyptischer muten die Songs an. Es ist wie bei einem guten Splattermovie, eigentlich möchte man gar nicht mehr hingucken, tut es letztlich aber doch. Geschickt gemacht, die anfänglich noch relativ straighten Stücke im weiteren Verlauf immer vertrackter und progressiver werden zu lassen. So hält die Dramaturgie den Hörer in ihrem Bann gefangen. Man empfindet dieses Album tatsächlich als akustischen Endzeithorrorfilm, der den leicht verstörten Konsumenten am Ende mit großer Nachhaltigkeit im Erlebten alleine lässt.

So geht es mir auch, nachdem der letzte Ton verklungen ist. Ein Stück weit beeindruckt und gleichzeitig irritiert. Die Musik, der voluminöse Sound und die Produktion überzeugen, mit den keifenden Black Metal-Vocals kann ich in diesem Zusammenhang jedoch überhaupt nichts anfangen. Ganz subjektiv, denn Anderen mag eventuell gerade dies gefallen. Auf jeden Fall ein Album mit Risiken und Nebenwirkungen.


Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.) Unite The Defy 5:24
02.) God Of The Frontlines 4:38
03.) Reform Pt. III 4:37
04.) The Call To Arms 5:52
05.) Machine Insurgency 4:56
06.) Sworn To Sacrifice 4:44
07.) Enemy Incited Armageddon 7:25
08.) Nuclear Self Eradication 5:29
09.) Numbered Among The Dead 4:36
10.) The Glorious Death 8:35
Band Website: www.xerath.net
Medium: CD
Spieldauer: 56:16 Minuten
VÖ: 25.04.2011

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