Tangent Plane - Project Elimi

Review von Stradivari vom 20.04.2011 (4874 mal gelesen)
Tangent Plane - Project Elimi Ein kurzer Blick auf das Infosheet und schon ist klar: Das wird kein Easy Listening. Kaum ein Song unter sieben Minuten, die Titel der Tracks teilweise sperrig wie ein Röhrenfernseher, und das Ganze über fast achtzig Minuten Spielzeit. Die Multi-Kulti-Truppe um den deutschen Keyboarder und Komponisten Ralph Swan Krieger hat sich - laut bereits erwähntem Sheet - dem progressiven Power Metal verschrieben, wobei die Betonung eindeutig eher auf progressiv als auf Power liegt. Nicht, dass 'Project Elimi' kraftlos wäre, aber unter Power Metal verstehe ich grundsätzlich schon andere Musik. Was ja auch in der Natur der Sache liegt, wenn der Mastermind an den Tasteninstrumenten steht...

...allerdings nicht bedeuten soll, dass das Album extrem keyboardlastig wäre. Es gibt Gitarren und Druck satt. Streckenweise. Und eben dies ist das große Manko von 'Project Elimi'. Alles gibt es streckenweise und nur streckenweise. Gute Parts, schlechte Parts, in jedem Song. Nicht nur das Album, jeder Titel in sich wirkt chaotisch und ist schwer nachvollziehbar. Eine voluminöse Soundmasse ohne roten Faden. Daher ist es nahezu unmöglich einzelne Tracks zu loben oder zu kritisieren, da es in jedem Song sowohl positive Aha-Erlebnisse als auch den verstohlenen Blick auf die Skip-Taste gibt. TANGENT PLANE haben ihre Stücke überkomponiert und überfrachtet. Die durchaus faszinierenden Melodien gehen in dem verschachtelten Gesamtkontext unter und verlieren sich in der Unendlichkeit der nicht enden wollenden Songs. Warum so fürchterlich kompliziert? Weniger ist manchmal mehr.

Einen ganz schweren Stand hat Sänger Jan Michaelis. Die eigentlich gute Stimme wird durch die Songs vergewaltigt und in Tonlagen und Gesangslinien gezwungen, welche dem guten Mann aber so etwas von überhaupt nicht liegen, dass es teilweise nur noch unheimlich krank, gequält und verkrampft klingt, was 'Project Elimi' gefühlt den Rest gibt.

Für die guten Ansätze, die interessante Instrumentierung, die gelungenen Parts sowie die handwerkliche Leistung der Instrumentalisten kann man fünf Punkte gerade noch vertreten. Zukünftig sollte man den Songs allerdings eine sinnvolle Struktur verpassen und sich innerhalb des Leistungsvermögens des Sängers bewegen. Außerdem könnte ein bisschen Realitätssinn nicht schaden. "Progressive Power Metal like PSYCHOTIC WALTZ" ist dann doch arg dick aufgetragen...

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.) One Month In Real Time 7:45
02.) One With The Lies 5:24
03.) Ice Age 7:04
04.) Borrow Me Your Dullness 9:40
05.) Do You Live 4:47
06.) Deadborn 9:47
07.) One Moment And The Murder After 9:24
08.) Project Elimi 22:20
Band Website: www.tanget-plane.de
Medium: CD
Spieldauer: 76:11 Minuten
VÖ: 25.03.2011

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