Imperia - Secret Passion

Review von Jukebox vom 02.04.2011 (5138 mal gelesen)
Imperia - Secret Passion Wenn man die Bandgeschichte und den Werdegang von IMPERIA mal etwas näher betrachtet, findet man einige Zusammenhänge, die doch recht interessant zu lesen sind: Die norwegische Sängerin Helena Iren Michaelsen war nach ihrem Ausstieg bei TRAIL OF TEARS zunächst bei SAHARA DUST aktiv, aus welchen später EPICA hervorgingen, entschied sich dann aber gemeinsam mit dem deutschen Drummer Steve Wolz dazu, die Niederlande in Richtung Norwegen zu verlassen. Nachdem sie jedoch von dort wieder nach Holland zurückkehrten, bildeten sie mit Mitgliedern aus Deutschland, Finnland, Belgien, Holland und natürlich Norwegen die multinationale Band IMPERIA, mit welcher sie 2004 ihr Debütalbum "The Ancient Dance of Qetesh" veröffentlichten.

Um das 2007 erschienene Album "Queen of Light" wurde im Zuge des Female Fronted Metal-Hypes bereits im Vorfeld ein riesen Wirbel gemacht, doch die Erwartungen an dieses Album konnten nicht ganz erfüllt werden, und der erhoffte große Erfolg blieb aus. Ich persönlich war von dieser Veröffentlichung damals zumindest etwas enttäuscht. Danach wurde es zunächst relativ still um die Band, doch vier Jahre nach dem letzten Album machen IMPERIA nun wieder mit "Secret Passion" auf sich aufmerksam.

Am Stil der Band hat sich erwartungsgemäß nicht viel verändert. Geboten wird hier bombastischer Symphonic Metal mit einer gewaltigen Portion Gothic Metal, welche dem Gesamtsound sehr gut zu Gesicht steht. Helena hat eine sehr angenehme und warme Stimme, die in ihrem Umfang vom normalen Rockgesang bis hin zum klaren Sopran reicht, ohne dabei jemals die Nerven so zu strapazieren, wie es Kolleginnen anderer Bands hin und wieder gerne mal tun. Dabei erweist sich die Norwegerin als äußerst variabel und kreativ, wie es sich zum Beispiel bei Stücken wie 'Fragile' und 'Suicide' zeigt. Die Songs an sich kommen nicht zu komplex daher, sondern zeigen sich mit den unüberhörbaren Popanteilen sehr eingängig und gefällig. Dennoch gibt es auch ordentlich was auf die Mütze, denn die Gitarren braten beispielsweise im Opener 'Touch Of Your Hand' oder dem bereits erwähnten `Suicide' ganz ordentlich. Auch von Samples wurde zur Untermalung der Songs hier und da Gebrauch gemacht, die Cellos wurden jedoch erfreulicherweise von Gastmusikern beigesteuert. Auch der Keyboard- beziehungsweise Piano-Anteil ist auf "Secret Passion" recht hoch, und über weite Teile des Albums wurde ich unweigerlich an SIRENIA zu ihren "Nine Destinies And A Downfall" und "The 13th Floor"-Zeiten erinnert, was aber keinesfalls negativ zu werten ist.

Mit 'Hold on' befindet sich auch eine wirklich gelungene Ballade auf dem Album, welche einmal mehr vor allem von dem tollen Gesang Helenas lebt und getragen wird. Mit 'My Sleeping Angel' gibt es auch zum Ende des regulären Albums nochmal ein sehr ruhiges Stück, bei dem vor allem das Piano durch den Song führt, und bei dem Helena sich die Vocals (offensichtlich eine Liebeserklärung an ihre Tochter) mit Oliver Philipps teilt.

Unterm Strich bleibt ein gutklassiges Album, welches zwar mit dem ein oder anderen Füller kein neuer Meilenstein sein wird, Fans dieses Genres aber definitiv anprechen und begeistern wird. Der gute Gesamteindruck wird am Ende jedoch noch durch einen heftigen Griff ins Klo versaut: Als Bonus befindet sich auf der Digi-Version des Albums mit 'Mistress' eine absolut bescheuerte Dance/Techno-Nummer, die man eigentlich nur als Bonus-Dreck bezeichen kann, und bei dem wohl nur die Band selbst weiß, was sie sich dabei gedacht hat. Wirklich gebraucht hätte das am Ende jedenfalls sicher kaum jemand.




Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Touch Of Your Hand 4:34
2. Secret Passion 5:28
3. Fragile 3:42
4. Out Of Sight 4:11
5. Let Down 5:57
6. Violence 4:44
7. Like Rain 4:33
8. Suicide 4:11
9. Hold On 4:09
10. Greed 5:28
11. Missing It All 5:27
12. My Sleeping Angel 3:41
13. Mistress 4:35
Band Website: imperiaband.com
Medium: CD
Spieldauer: 60:40 Minuten
VÖ: 25.03.2011

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