Oliver Weers - Evil's Back

Review von Elvis vom 27.02.2011 (4682 mal gelesen)
Oliver Weers - Evil's Back Man mag von Casting-Shows halten, was man will, aber es scheint offenbar doch einen ziemlichen Unterschied zu geben, wenn man sich betrachtet, was im Ausland dabei herauskommt und was Muttis Einig Vaterland in schöner Regelmäßigkeit verbricht. Während hier schon die Tournee des neuen "Superstars" gerne mal mangels Interesse abgesagt wird und spätestens nach einem Jahr kein Hahn, Gockel oder Dieter mehr danach kräht, was der jeweilige Sieger macht, sieht das vor allem im Norden ganz anders aus. Nicht nur, dass man dort nicht die Nation mit schwachen Balladen des Jurors traktiert, sondern auch gerne und oft den Rockbereich abdeckt, ebenso kommen hier Sieger heraus, die auch danach noch mitmischen können. Nehmen wir beispielsweise Erik Grönwall, der jetzt der neue Sänger bei H.E.A.T. ist oder eben OLIVER WEERS. Letztgenannter hat 2007 in der dänischen Version von "X-Factor" gewonnen und hat schon 2009 mit "Get Ready" ein starkes Solo-Album vorgelegt.

2011 möchte er qualitativ zumindest gleichziehen und "Evil's Back" ist der Titel der Platte, mit der ihm das gelingen soll. Musikalisch hat OLIVER WEERS sich gar nicht erst aus seinem offenbar angestammten Territorium entfernt und das ist ganz klar starker, 80er inspirierter Hard Rock. Den spielt er mit seiner klassisch besetzten Band, in der er selbst auch die Gitarre bedient, auch konsequent durch. Riffs dominieren dabei den Klang ganz deutlich, auf Keyboard-Wände hat man weitestgehend verzichtet, nur ab und an ist mal ein klein wenig im Hintergrund zu hören. Gut produziert ist das alles auch und erfreulicherweise hat OLIVER WEERS sich das Rocken wirklich so sehr zu Herzen genommen, dass nur eine Powerballade in Gestalt des wirklich hübschen 'Beautiful Rain' (bei dem Titel hätte man wohl auch keinen Rocker erwartet...) den Weg aufs Album gefunden hat. Ansonsten geht's brav nach vorne und der Mann beweist, dass er stimmlich klar was drauf hat. Beim starken 'Hero' kriegt er dennoch von Rebecca Armstrong von STELLA BLACK ROSE ein wenig unter die Arme gegriffen, was dem ohnehin schon guten Song noch mal gut tut. Trotz des sehr AC/DC-esken Anfangs ('Thunderstruck' lässt grüßen) weiß auch 'Need It Bad' ebenfalls sehr zu gefallen. Füllmaterial hat OLIVER WEERS sich gespart, weswegen man auch sicher nicht über die typische LP-Länge von einer dreiviertel Stunde meckern kann - lieber eine knackige Kürze als dauerhaft fehlende Würze, könnte man sagen.

Insgesamt beweist "Evil's Back" dasss Casting-Shows nicht das personifizierte Böse sind, wenn man sie richtig nutzt und solche Leute dabei entdeckt, anstatt die nächste Trendsau durchs republikanische Dorf zu treiben. Von solchen Künstlern hört man zurecht auch auf Dauer, während hier offenbar nur durch bedenkliche bis peinliche Nähe zum Juror und sexuelle Nebenschauplätze orientierungstechischer Art bleibende Blumentöpfe zu gewinnen sind. Ein starkes Hard Rock-Album, das Fans sicher Freude bereiten wird - Skandinavien, Du hast es einfach besser!

Anspieltipps: 'Hero', 'Need It Bad', 'Beautiful Rain', 'Demolition Man'

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Intro (0:32)
02. Evil's Back (3:27)
03. All My Life (3:52)
04. Without You (3:52)
05. Hero (Duet With Rebecca Armstrong From STELLA BLACK ROSE) (3:34)
06. Need It Bad (4:32)
07. Beautiful Rain (4:00)
08. Much Too Much (3:52)
09. Fighting The Mountains (5:31)
10. Devils Chain (3:36)
11. Demolition Man (4:30)
12. Rainbow Star (4:36)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 45:52 Minuten
VÖ: 25.02.2011

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