Hell In The Club - Let The Games Begin

Review von Stradivari vom 29.01.2011 (4458 mal gelesen)
Hell In The Club - Let The Games Begin Schuster bleib' bei deinen Leisten. Warum sich Mitglieder der beiden eher symphonischen Italo-Metal-Bands SECRET SPHERE und ELVENKING genötigt sahen, als Sideproject eine gemeinsame Combo zu gründen, welche musikalisch uramerikanisches Terrain beackert, muss man nicht unbedingt verstehen. Ich meine, wenn Folk- und Epic-Metaller Partymucke spielen, dann könnten POISON doch eigentlich auch mal ein inhaltsschwangeres Konzeptalbum auf den Markt bringen...

Unverhohlen werden auf 'Let The Games Begin' MÖTLEY CRÜE, RATT und GUNS'N'ROSES zitiert, allerdings ohne das echte, geile "Californication"-Feeling dieser Truppen vermitteln zu können. Was STEEL PANTHER gelungen ist, nämlich den Schlüpfer-Metal wieder richtig gekonnt in Szene zu setzen, gelingt HELL IN THE CLUB nur ansatzweise. Sicher, die Songs sind größtenteils nicht schlecht, haben streckenweise durchaus auch Gute-Laune-Vibes und es gibt sogar einen echten Knaller, "Rock Down This Place", aber im übrigen Material vermisst man schön klebrige Hooklines, Aaah-, Oooh- und Uuuh-Chöre sowie die ungekünstelte Lässigkeit des Sunset Strip. Merke, auch Posen will gelernt sein!

So hardrockt sich das Quartett solide durch einen sehr guten ("On The Road") und ansonsten gute Songs ("Never Turn My Back", "Since You're Not Here" und "Raise Your Drinkin' Glass"), manch Mittelmaß ("No Appreciation", Forbidden Fruit", "Daydream Boulevard", "Don't Throw In The Towel" sowie die Ballade "Star") und zwei komplett überflüssige Stücke (das gewollt heftige "Natural Born Rockers" und den Schülerband-Rock'n'Roller "Another Saturday Night", eine Coverversion von SAM COOKE).

Vielleicht liegt es am winterlichen Veröffentlichungszeitpunkt, dem fehlenden Sleaze-Gen der Musiker, der nicht idealen Produktion oder daran, dass ich nüchtern bin - die Scheibe will schlicht und ergreifend nicht vollends zünden. Musikalische Klasse allein reicht nicht, wenn man ein Lebensgefühl vermitteln will. Soll heißen, auch wenn der Fuß mit wippt, den warmen, nach Whisky und salzigem Meer riechenden Fahrtwind, während man im Cabrio Richtung Sonnenuntergang rollt, den spürt man einfach nicht.

Was bleibt also? "Rock Down This Place" gehört in jede amtliche Feten-Playlist, ansonsten, naja, wenn man sich an den alten Scheiben der Originale satt gehört hat... Der Mut von HITC (klingt irgendwie nach einem neuen Virus), dieses sträflich vernachlässigte Genre zu bedienen, ist mir allerdings noch ein Extrapüncktchen wert, so dass ich - trotz allem rummäkeln - letztlich doch mit ruhigem Gewissen sieben Blutstropfen vergießen kann.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.) Never Turn My Back 3:54
02.) Rock Down The Place 3:33
03.) On The Road 3:31
04.) Natural Born Rockers 3:38
05.) Since You´re Not Here 3:26
06.) Another Saturday Night 3:06
07.) Raise Your Drinkin´ Glass 3:55
08.) No Appreciation 3:11
09.) Forbidden Fruit 3:51
10.) Star 5:10
11.) Daydream Boulevard 4:05
12.) Don´t Throw In The Towel
Band Website: www.hellintheclub.com
Medium: CD
Spieldauer: 44:52 Minuten
VÖ: 28.01.2011

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