Danger Zone - Line Of Fire

Review von Stormrider vom 26.01.2011 (4641 mal gelesen)
Danger Zone - Line Of Fire Schlägt man das Cover dieser CD auf, fragt man sich aufgrund des Bandfotos, umgehend, ob man gerade in die 80er zurück versetzt wurde. Ein kurzer Blick auf das Recording-Datum verrät dann, dass genau das der Fall ist. Denn aufgenommen wurde das Album bereits 1989. Damals wurde es allerdings aufgrund der aufkeimenden Grunge-Welle nicht veröffentlicht und erblickt nun, mit 22 Jahren Verspätung, über Avenue Of Allies doch noch das Licht der Welt.

Die Italiener starten mit dem rockigen Titelsong, in dem zwar gnadenlos "Desire" auf "Fire" gereimt wird, der aber ansonsten ganz gut ins Ohr läuft und gleich das Highlight der nächsten knapp 45 Minuten darstellt.

Sich eines Klassikers wie 'Children Of The Revolution' von T.REX anzunehmen ist an sich schon gewagt. Ihn gleich an die zweite Stelle des Albums zu setzen ist a.) entweder sehr mutig oder aber b.) der Versuch vom eigenen Material abzulenken. Leider kann der Song, da recht uninspiriert nachgespielt, dem Original nicht wirklich gerecht werden und wirkt, gerade an dieser Stelle des Albums, ein wenig überflüssig. Überhaupt fällt der Fremdkompositionsanteil sehr hoch aus, denn drei der zehn Stücke stammen nicht aus der Feder der Band. Neben 'Children Of The Revolution' werden noch 'That’s Why I Fell In Love With You' des Country-Sängers EDDIE RABBITT und 'Let Me Rock' von CHEQUERED PAST gecovert.

Dabei sind die sieben Eigenkompositionen durchaus hörenswert, so man denn an klassichem 80er Jahre Stadion-Rock seinen Gefallen findet. Nichts was man nicht an anderer Stelle schon mal gehört hätte aber für Melodic-Rock Fans durchaus angenehm. 'Walk Away' ist eine kurz vor der Kitschgrenze schiffende Ballade und das anschließende 'Fingers' hat zwar kein wirkliches Hitpotential, kann aber auf Backing-Vocals, der damals extrem angesagten, Grace Jones zurückgreifen.
'State Of The Heart' zieht dann den Gashebel endlich wieder an und ist ein Stampfer mit eingängigem Refrain und Solo, welches zum Mitwippen animiert. 'Hardline' und 'The Hunger' sind solide Rocksongs. 'Let Me Rock' ist dann das zweite Highlight der CD. Geht gut ins Knie und hätte 1989 bestimmt Hitpotential gehabt.

Das dritte Cover 'That’s Why I Fell In Love With You' ist dann die klassische Radio-Ballade, die natürlich nicht fehlen darf, während der Rausschmeisser 'Love Dies Hard' wieder im Mid-Tempo angesiedelt ist.

Sänger Giacomo Gigantelli kann zwar mit den Helden des Genres nicht ganz mithalten, weiß aber sowohl in den rockigen Songs als auch bei den balladesken Tönen zu gefallen. Handwerklich ist das alles solide gespielt und durch das aktuelle Mastering auch soundtechnisch gefällig. Die teilweise gut ins Ohr gehenden Hooks verbreiten, aufgrund des Entstehungszeitraums der Nummern nicht sonderlich überraschend, viele 80er-Jahre Vibes.
Wieso man ein 22 Jahre altes Album nun doch noch veröffentlich anstatt neues Material einzuspielen darf indes durchaus gefragt werden. Besonders da die Band beabsichtigt wieder auf Tour zu gehen und neue Songs aufzunehmen.

Fans des Melodic-Rock / AOR finden in "Line Of Fire" zwar keinen neuen Genre-Klassiker, aber ein bodenständiges und solides Album ohne Überraschungen.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Line Of Fire
02. Children Of The Revolution
03. Walk Away
04. Fingers
05. State Of The Heart
06. Hardline
07. The Hunger
08. Let Me Rock
09. That's Why I Fell In Love With You
10. Love Dies Hard
Band Website: www.dangerzoneweb.com
Medium: CD
Spieldauer: 41:55 Minuten
VÖ: 28.01.2011

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