Cirkus - Let The Madness Begin

Review von Elvis vom 27.04.2009 (4963 mal gelesen)
Cirkus - Let The Madness Begin Nach drei erfolgreich veröffentlichten EPs lassen die schwedischen Newcomer CIRKUS mit "Let The Madness Begin" eine Mischung aus 70er Jahre bluesorientierten Hard Rock im Stile von TED NUGENT und den frühen AEROSMITH mit Anleihen bei 80er Jahre Sleaze Kapellen auf die Menschheit los. Häufiger hat diese Mischung auch einen leichten Einschlag von BUCKCHERRY zu verzeichnen.

Das klingt dann letztlich meist recht eingängig, rockt mitunter auch ganz gut ('Hard Headed Woman', 'Everlong Lasting') und hat insgesamt ziemlich eine ziemlich whiskeygeschwängerte Atmosphäre (ob das an mehreren Auftritten im legendären Whiskey A-Go-Go in Hollywood liegen mag, welche die Jungs schon hinter sich haben?). Sänger Roux’d verfügt über eine gut passende, variable Stimme und wird von seinen Mitstreitern Snetan, Maston und Ric mit einer ordentlichen Leistung im Rücken unterstützt. Für eine Eigenproduktion klingt "Let The Madness Begin" ziemlich gut, es macht sich bemerkbar, dass der Mix von Chris Tsangarides gemacht wurde, der bereits für JUDAS PRIEST, ANVIL und HELLOWEEN, aber auch für TOM JONES oder DEPECHE MODE hinter den Reglern saß. Bei 'Chexx Mate' spielt er sogar die Hammondorgel – neben dem Saxophoneinsatz ist dieser Song daher auch ein wenig hervorgehoben vom Gesamtklang her. Obwohl die Songs sich meist thematisch um Frauen und alle damit verbundenen Irrungen, Wirrungen, Schmerzen und Freuden drehen, werden die Schweden bei 'Everlong Lasting' sogar mal ansatzweise politisch und behandeln kurz Terrorismus, den Nahen Osten und Naturkatastrophen. Der Song kommt dabei übrigens deutlich weniger peinlich rüber als die Beschreibung erwarten ließe, das kann man nämlich wesentlich schlechter abhandeln als CIRKUS es hier tun. 'Fuck ’Em N’ Flee' ist – wie der Titel bereits erwarten lässt – der sleazigste Song auf dem Album. Nach dem noch mal ziemlich rockenden 'Walking Disease' endet mit dem T-REX-Cover 'Get It On' endet der kurze, aber vergnügliche Trip durch den wahnsinnigen Zirkus. Dabei geht man zwar mehr auf Nummer Sicher als überzogene Änderungen einzubauen (bis auf ein vereinzeltes Solo), bietet aber immerhin eine kompetente Interpretation des Klassikers. Hätte zwar nicht unbedingt sein müssen und ist im übrigen der glamlastigste Song der Platte, tut aber auch nicht weh und ist ein netter
Abschluss.

Man kann zwar noch nicht sagen, dass "Let The Madness Begin" wahrlich den Wahnsinn entfacht, hört jedoch, dass fähige Musiker am Werk sind und Potenzial in sich tragen. Völlig ausgereift ist das alles noch nicht, aber auf alle Fälle ausbaufähig. Wenn die Jungs an ihren Tugenden weiterarbeiten und die Songs noch ein wenig mehr auf den Punkt zu bringen verstehen, kann man ohne weiteres noch einiges von ihnen erwarten. Freunde von 70er Jahre inspiriertem Hard Rock mit einigen modernen Anleihen und Anhänger der obigen Bands machen sicher nichts falsch mit CIRKUS und werden eine gute halbe Stunde erleben, in der richtigen Atmosphäre macht das Ganze auch für den Rest eine ordentliche Figur.

Anspieltipps: 'Hard Headed Woman', 'Chexx Mate', 'Fuck ‘Em N’ Flee', 'Walking Disease'

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Let The Madness Begin
02. Trashy
03. Hard Headed Woman
04. Everlong Lasting
05. Chexx Mate
06. Fuck’Em N’ Flee
07. Walking Disease
08. Crazy
09. Get It On
Band Website: www.cirkus.se
Medium: CD
Spieldauer: 34:10 Minuten
VÖ: 12.03.2009

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten