IXXI - Elect Darkness

Review von Kex vom 09.04.2009 (4407 mal gelesen)
IXXI - Elect Darkness Eigentlich war IXXI nur ein Nebenprojekt fünfer Blackmetaller, denen 2006 das Spiel in ihren eigenen Bands nicht genügte. Ziel war es, vom kommerzialisierten Blackmetal weg, hin zu einer der Szene gerechten, aber doch andersartigen Musik. Sie sind zwar nicht die ersten, die mit Black'n'Roll experimentierten, doch Pioniere bei der Konzeption eines kompletten Albums dieser Art. In der Zwischenzeit hat sich das Line-up mehrfach geändert, während aktuell bereits das dritte Werk am Start ist. "Elect Darkness" heißt der Silberling der nunmehr vier verbliebenen Schweden und verspricht Blackmetal der anderen Art.

Bereits NATTDAL, DEAD TO THIS WORLD wie auch TOXIC HOLOCAUST experimentierten mit Mischungen der Genres Blackmetal wie auch Rock and Roll. Die eher im melodischen Bereich angesiedelten Blackmetaller von CARPATIAN FOREST bewiesen, dass diese Mischung auf hohem Niveau sogar richtig Spaß machen kann. IXXI beweisen mit "Elect Darkness" erneut, dass eine düstere Weltsicht durchaus mit dem Lebensgefühl des Rock'n'Roll harmonieren kann. Besonders die hervorgehobene Rolle des Bass beeindruckt, normalerweise verschwindet dieser hinter schnarrenden Gitarren und knarzigen Growls, hier aber gibt der Bass den Ton an. Sofern er nicht die Leadgitarre in ihren Kapriolen stützt, ist er als eigenständige Linie durchgängig angenehm herauszuhören. Die Songs an sich sind alle nach einem ähnlichen Schema aufgebaut: Rhythmusgitarre und Schlagzeug spielen zunächst klassische Blackmetal-Linien, die hervorragend zum knarzigen Gesang passen. Während dessen spielt der Bass irgendwo zwischen Blues und Rock'n Roll vor sich hin. Der Unterschied zwischen den Songs wird durch die rockigen Einlagen der Leadgitarre sowie den Ausbrüchen des Drummers hervorgerufen. Auch sonst ist das Niveau technisch gesehen sehr hoch, in der Gesamtkomposition ist an einigen Stellen allerdings Nachholbedarf. Dies äußert sich dahingehend, dass kompositorisch erzeugte Emotionen im eher klassischen Blackmetal-Geknarze kaum umgesetzt werden, die entstehenden Disharmonien hören sich für mich eher unangenehm als künstlerisch an. Auch das anscheinend elektronisch in die Länge gezogene Gegrowle hört sich eher unangenehm an und stört teils die halsbrecherischen Einlagen des Drummers. Inhaltlich prangern IXXI wie gewohnt die Schwächen der Menschheit an, dies gleich "Assorted Assentment" auf hohem Niveau. Interessant ist, dass der Titelsong 'Elect Darkness' vor dem Hintergrund der amerikanischen Präsidentschaftswahlen letzten Jahres geschrieben wurde, nicht um den Ausgang wissend eine pessimistische Utopie heraufbeschwörend.

Fazit: "Elect Darkness" ist eines dieser interessanten Avantgarde Blackmetal-Alben, die spalten. Dem eingefleischten Satanshuldiger wird dieser Silberling fremd bleiben, zumal an einigen Stellen die Grenze zwischen Black'n Roll und Blackmetal-Core überschritten wird. Mir persönlich war das Werk zwar erst nach einigen Durchläufen zugänglich, danach konnte ich aber guten Gewissens sagen: IXXI fetzt!

Anspieltips: 'Underworld', 'Southern Tribes'


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Underworld
02. Western Plagues
03. Southern Tribes
04. Sinrush
05. Beyond The Rupture
06. Elect Darkness
07. Enthusiasm
08. Eastern Minions
09. Northern Floods
10. Vindicator
11. A Bitter Lesson
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 55:12 Minuten
VÖ: 27.03.2009

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten