Farewell To Words - Tear Down This Wall

Review von TadMekka vom 11.02.2007 (4927 mal gelesen)
Farewell To Words - Tear Down This Wall Diese Scheibe ist eine äußerst zwiespältige Angelegenheit. Einerseits macht der Mix aus all den Stilrichtungen, die der gemeine Metalfan heutezutage mit Metalcore assoziiert, irgendwie einfach Spaß, andererseits sind einfach viele, hm, Facetten und teilweise auch das Songwriting einfach nur eins: nervig as hell!

Auf der Habenseite läßt sich zunächst mal die fette, allen heutigen Ansprüchen gerecht werdende Produktion verbuchen. Neue Standards werden zwar nicht gesetzt, aber das hier ist ja auch erst das Debut der Berliner.

Der zweite Punkt ist verantwortlich für das zwiespältige Hörempfinden: alles schonmal dagewesen. Aber grade deswegen hat man die Songs auch gleich im Ohr.

Während der Opener 'Allurement of the Void' sich an Screamo- und Noise-Versatz versucht, was leider nicht immer gelingt, ist der zweite Song ' Blue Turned to Scarlet Eyes' stark 'göteborgig' angehaucht. Ja, leider muß hier auch der Name IN FLAMES fallen. Song Nr. 3, 'In front of your Hope' soll dann wohl eine Hommage an AMON AMARTH sein, darauf läßt das Riffing schliessen, das einen sofort an die Wikinger erinnert. 'Share of Seconds', Song Nr 4 ist dann wieder ne lupenreine Metalcorenummer auf CALIBAN-Niveau. Wie alles bisherige unauffällig bis gut. Dann kommt mit 'The Empty Stare' der Höhepunkt der Scheibe. 9-einhalb Minuten Schmerz und Wut, fast schon doomig stellenweise, ein paar kleine, böse Effekte und die Hass-Hymne ist perfekt. Endlich mal eine schöne Melodieführung, die so etwas wie Atmosphäre aufkommen läßt. So macht man das!

Jetzt kommt allerdings das große 'Aber':
Wenn FTW wirklich ernst genommen werden wollen, muß dringendst am Gesang gearbeitet werden. Ein großer Teil des klaren Gesangs kann mit der durchaus im angemessenen Maße vorhandenen und überzeugenden Kraft der Screams nicht im geringsten mithalten, was ganz besonders augenfällig, ja leider fast schon peinlich wird, wenn der weibliche Gesang einsetzt. Um es mal nett zu formulieren, der klingt doch ein wenig überambitioniert, um nicht zu sagen völlig daneben! Schlimmer als Dieters' Döner! Das gibt natürlich Abzug.

Darüberhinaus offenbart auch das Songwriting insgesamt ne Menge Schwächen, das fließt noch nicht richtig, vieles wirkt herbeikonstruiert, wenig organisch, gesundes Melodieverständnis fehlt noch, ('The Empty Stare' mal ausgenommen), dennoch zeigt sich insgesamt fettes Potential, das Gefühl für gute Riffs und gute Atmosphäre ist da. Also, bischen weniger denken, bischen mehr Gefühl und das erste Full-Length-Scheibchen könnte richtig gut werden!

Alles in allem also ist der 5-Tracker wenig auffällig, Genrefans können allerdings bedenkenlos zugreifen.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
Band Website: www.farewelltowords.com
Medium:
Spieldauer:
VÖ: 26.01.2007

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