Iteru - Ars Moriendi

Review von Metal Guru vom 10.11.2018 (3375 mal gelesen)
Iteru - Ars Moriendi Ja, ich gestehe: Weder die Deather ITERU noch ihr doomiges Debüt "Ars Moriendi" sagten mir bis gestern auch nur irgendetwas. Dann orderte ich aufgrund beeindruckender B4M-Ankündigung, lauschte bisher dreimal und stimme nun dem beigepackten Zettel zu, der da schreibt: 'ITERU craft a crushing-yet-spacious experience of damnation and depression, almost effortlessly moving from spiraling suicidal melody to earth-shaking heft'. Dem kann (und will) ich hier (und jetzt) nichts hinzufügen, genau so (und nicht anders) isses! Ferner steht da: 'For fans of BLUT AUS NORD, EVOKEN, THE RUINS OF BEVERAST, URFAUST and the like' - ja, mag sein, aber heißt Zustimmung und Geständnis eigentlich automatisch auch Gefallen?

Das vierunddreißig Minuten mittende und einunddreißig Sekunden sägende/quälende/mäandernde "Ars Moriendi" spielt sich fast durchgängig im Tieffrequenz-, Tiefgeschwindigkeits- und Tiefenunentspannungsbereich ab, überrascht dabei weder durch melodische (welche Melodien?) noch rhythmische (Vierviertel all over) noch solistische (Amateurniveau) Variationen und verursacht zwischenzeitlichen Zwirbeldrüsenkrebs. Ganz zwirbelig wird's, wenn die abgrundtiefen Gitarren mal nicht 'triple rectified' zerren, sondern mehr oder weniger 'clean' gepickt werden - dann erinnern sie (zumindest mich) an mittelalterliche Lauten (inklusive mittelaltertypischer Verstimmung) mit gummierten Stahlsaiten (wer sich das nicht vorstellen kann - selbst hören). Nein, gute Laune kommt hier nicht auf - soll ja wohl auch gar nicht ...

Die Produktion dieser Mini-CD lässt doch arg zu wünschen übrig - zumindest in der runtergeholten MP3-Version: Auflösung, Breite, Dynamik, Tiefe und Volumen sind eher Wunschdenken denn Realität. Der Bass bleibt bestenfalls erahnbar, die Gitarren gleichen linkem und rechtem Sägen direkt in des Rezensenten Schädel, das Schlagzeug schleift schwerfällig durch leere Lagerhallen und die Vocals bellen/grunzen, keifen/krächzen, mahnen/sprechen unheilvolles und (höllischen Hallräumen sei Dank) unverständliches Zeuch. Ja, in leeren Lagerhallen bzw. in der Hölle scheint weder Angebot noch Nachfrage an/nach irdischen Werten wie akustischer Auflösung, Breite, Dynamik, Tiefe und Volumen zu bestehen. Immerhin sind die Jungs so ehrlich/fair/realistisch, "Ars Moriendi" NICHT als Full-Length-Album zu bezeichnen! Wäre ja noch schlimmer!

Erwähnenswert vielleicht noch die Pausen zwischen den eigentlichen Stücken: Abgesehen von auffällig langen 'Totzeiten' (das Zählwerk zählt, aber die Stereoanlage schweigt stumm) ertönen ca. einsekündige (Stör-)Geräusche, die wie über die Platte hinaus (also auf der Gummi- oder Kunststoffmatte des Plattentellers) schabende Tonabnehmernadeln klingen - höllische Absicht oder irdischer Zufall, who knows? Egal, ITERUs "Ars Moriendi" ist mein Fall nicht wirklich - zu eintönig (die Melodien), zu monoton (die Rhythmen) und zu unprofessionell (die Soli)! Sechs Todestropfen für vier Sterbestücke müssen reichen ...

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Through The Duat
02. We The Dead
03. Salvum Me
04. To The Gravewarden
Band Website:
Medium: Mini CD
Spieldauer: 34:31 Minuten
VÖ: 02.11.2018

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