Interview mit Vgandr von Helheim

Ein Interview von Lestat vom 26.06.2008 (7130 mal gelesen)
HELHEIM haben ein neues Album draußen, ein zwei Bandumbauten in jüngerer Vergangenheit und ein sehr interessantes Konzert hinter sich gebracht. Grund genug für Vgandr, sich den Fragen von Bleeding4Metal zu stellen.

Ihr habt vor Kurzem ein neues Album heraus gebracht. Seid ihr mit den Reaktionen zufrieden?

Vgandr: Absolut. Wir waren im Nachhinein noch nie mit einem Album so zufrieden wie mit diesem. Wir sind wirklich stolz darauf, was wir mit "Kaoskult" fertiggebracht haben und denken, dass dieses Album wirklich als unser neues Markenzeichen heraussticht.

Natürlich seid ihr mit "Kaoskult" zufrieden - aber wie sieht es mit den älteren Alben aus? Gibt es da welche, die du besser findest als "Kaoskult"?

Vgandr: Ich mag wirklich alle Alben, die ich mit HELHEIM gemacht habe,aber keines ist so gut wie "Kaoskult". Ich bin aber auch auf das vorige Album "The Journey And The Experiences Of Death" wirklich stolz!

Über welchen Teil der nordischen Mythology geht dieses Album?

Vgandr: "Kaoskult" ist kein Konzeptalbum, also gibt es viele Themen. Aber um es kurz zu machen: es geht in den Liedern um den Weltenbaum Yggdrasil, die Schmerzen des Universums, welche aus der Sicht des leidenden Baumes gesehen werden, Odin und seine schwarze Magie, Odin und Symbole des verlorenen Wissens, Loki, Die drei Norns des Glaubens. Wie immer sind es eher umfassende Themen.

Wir war das Liederschreiben und -Aufnehmen? Ist alles glatt gelaufen?

Vgandr: Das Schreiben lief wie es immer läuft mit H'grimnir und mir als Hauptsongwriter. Wir präsentieren dann unser Zeugs im Proberaum und hauen nochmal ordendlich was drauf hier. Wir nehmen unsere Lieder dann Semi-professionell auf bevor wir die besten Lieder auswählen und das Studio entern. Auf diese Art und Weise sparen wir uns im Studio viel Zeit und sind auch sehr gut vorbereitet.

Glücklicherweise ist ja Lindheim zurückgekehrt - wie kams dazu?

Vgandr: Nach "Yersinia Pestis" hat er die Band verlassen gehabt, weil die Synthis live nicht gern spielte. Hrymr hat dann all die Samples und Synthi-parts für "The Journey..."-Album gemacht, eine Situation, die Hrymr dazu zwang, mehr daran zu arbeiten, als er eigentlich wollte. Bevor der Schreibprozess vollendet war, fragte Lindheim lediglich, ob wir seine Dienste wieder wollen, was wir nautürlich wollten. Er liebt es seine Verrückheit in unsere Musik einzuarbeiten und ich denke, wir werden so weiter machen. Er ist kein permanentes Mitglied und wird das auch nicht mehr werden.

Hat Thorbjorn hat die Band wirklich nur verlassen, um an einem Solo-projekt SINKING SEA zu arbeiten?

Vgandr: Nein, nicht nur deshalb. Er war einfach angeödet davon in HELHEIM zu spielen. Nicht was das Persönliche angeht, aber vom musikalischen her. Er sah auch, dass wir als Band noch mehr wachsen wollten und fühlte einfach, dass er weder unserem Pfad folgen kann noch die Zeit dazu hat. Daher wollte er lieber aussteigen als uns eher abzubremsen und verfolgt jetzt seinem langen Traum, und das ist siebziger Rock'n'Roll.

Was denkst du über die Viking-Metal-Welle, die über Europa so vor zwei Jahren drüber geschwappt ist?

Vgandr: Ich habe, was die Welle angeht, letzten Endes gar keine Gefühle.

Wie sehen eure Tourpläne für dieses Jahr aus? Irgendwelche Festivals?

Vgandr: Wir haben die "Kaoskult"-Tour mit VULTURE INDUSTRIES und DARK FORTRESS dieses Jahr schon hinter uns gebracht. Aber wir planen noch eine Fortsetzung später dieses Jahr. Festival sind keine geplant, da wir, was das Booking angeht, zu langsam waren. Aber für die Festivals nächstes Jahr haben wir größere Pläne.

2007 habt ihr nur zwei Konzerte gespielt - wegen "Kaoskult"? Oder gab es andere Probleme?

Vgandr: Wir haben auch eine Tour für die "The Journueys..."-Scheibe mit HELFAHRT, ATANATOS und PUNISH gemacht sowie auf einigen Festivals gespielt. Aber du hast recht, der Schreibprozess für "Kaoskult" hat einigeZeit in Anspruch genommen. Es gab also keine Probleme, denen wir uns stellen mussten.

Ihr habt ein kürzeres Akkustik-Konzert vor einigen Kindergartenkindern gespielt. Wessen Idee war das? und wie war der "Gig" an sich?

Vgandr: Ja, das stimmt. Es war meine Idee damit anzufangen, aber es war Hrymr, hat die Idee aufgegriffen und die Hauptinitiative übernommen, um mit der Idee voran zu kommen. Das Konzert lief gut und war eine verrückte Sache für uns, da das Publikum ja nur aus kleinen Kindern bestand. Es hat aber dennoch Spaß gemacht. Wir werden es jedoch nicht wiederholen. Wir haben unseren Punkt gemacht.

Wie waren die Reaktionen?

Vgandr: 100% positiv bisher, was uns überrascht hat, weil wir glaubten,dass die Leute nicht die Idee dahinter verstehen werden. Aber wir finden es toll, dass die Leute kapiert haben, um was es uns ging.

Was ist dann der nächste Schritt? Ein Sing-Along-Album für kleine Kinder? Das wär doch mal eine Idee...

Vgandr: Nein, nicht in einer Million Jahre. Wir wollen diese Idee nicht weiter ausschlachten. Es kann sich schnell als blöd herausstellen und die ganze Intention hinter der Grundidee würde verloren gehen.

Dann Dankeschön für das Interview. Irgendwelche letzten Worte?

Vgandr: Ebenso Dankeschön und vergiss nicht: Heidentum ist Widerstand!

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