Torn The Fuck Apart - A Genetic Predisposition to Violence

Review von Metal Guru vom 22.07.2018 (3618 mal gelesen)
Torn The Fuck Apart - A Genetic Predisposition to Violence ... Leute, was hab ich gelacht - beim ersten Hördurchgang! Beim zweiten und dritten (Hördurchgang) auch bzw. immer noch, weil: Solch leicht(sinnig)es/listiges/luft- und lustiges Todesmetall/-plastik hab ich selten (ever?) gehört. Folgende Faktoren tragen dazu bei: erstens die generelle Geschwindigkeit des Ganzen (zehn Songs in dreiunddreißig Minuten = "No Sleep At All"), zweitens der künstliche/plastische/synthetische Sound der Scheibe (watch out for snare and bass) und drittens die Songtitel bzw. deren Zuordnungen (siehe hierzu auch den letzten Absatz). Aber handelt es sich bei "A Genetic Predisposition To Violence" (dem immerhin vierten Full-Length-Album der leicht(sinnig)en/listigen/luft- und lustigen Kids aus Kansas City) überhaupt um Death Metal im 'traditionellen Sinne' (was oder wer auch immer den definiert)?

"A Genetic Predisposition To Violence" geht ungefähr so: Es wird atonal/eruptiv/präzise/tieffrequent/unmelodiös gegrunzt, die nicht nennenswert (oder gar nicht) tiefergelegten Klampfen sägen standesgemäß, solieren sogar stellenweise und die hyperaktive/lichtgeschwindige/ultranervöse Rhythmusgruppe zappelt sich ziemlich einen zurecht. Also doch Death Metal: tot - 1x jo, metallisch - 2x jo, gut gezappelt/gesägt/gegrunzt - 3x jo, aber 'ernst zu nehmen'? Nein, TORN THE FUCK APART klingen für mich (und wirklich nur für mich, so please use your imagination) wie die wüste/wirre/wahnsinnige Verquickung eines rastlosen Roadrunners, einer tinnitösen Tweety, einer mausetoten Mickey Mouse, eines dumpfen Donald Ducks und eines bedingungslosen Bugs Bunnys aussähe - spielten die zusammen in einer Band! Das Ganze dann produziert vom pink(elnd)en Panter oder irgendeinem anderen Walt-Disney-Charakter - aber kennt die überhaupt noch irgendjemand, macht solch ein bizarres Bild überhaupt irgendeinen Sinn?

TORN THE FUCK APART können ohne jegliche Frage sensationell spielen: Der Basser rast geradezu über sein Brett, der/die Grunzer grunzen größtenteils nicht in Tune, dafür aber in Time und die Saitisten schreddern sauber/sicher/super. Aber der Schießb(r)uder - der macht mich echt fertig: Immer und immer wieder erinnert er (bzw. was er spielt) mich an eine ausdauernde Ausgabe des (wahrscheinlich nur noch wenigen Zeitzeugen bekannten) Duracell-Hasen: bearbeitet die viel zu hoch gestimmte 'kleine Trommel' (aka Snaredrum) viel zu laut, viel zu schnell und viel zu viel. Dazu eine grandiose 'große Trommel' (aka Bassdrum), die zusammen (aka zeitgleich) mit der Snare wie 'ne Horde hitziger Heinzelmännchen beim verzweifelten Versuch klingt, synchron schlagen zu wollen und dabei immer und immer wieder zu scheitern - unfassbar, ich könnt' mich wegschmeißen!

Die sogenannten 'Titel' der zehn zweifellosen Tracks (z. B. 'asa', 'sasa' oder 'SAS') sind eigentlich gar keine, sagen nichts und alles gleichzeitig. Manche (z. B. 'sas' und 'ss') tauchen sogar doppelt auf, titulieren aber nachweislich verschiedene Stücke - sehr seltsam, merkwürdig, komisch. Da zumindest ich keine einzige Silbe, kein einziges Wort vielleicht vorhandener Texte verstehe, frage ich euch (und an dieser Stelle auch mich selbst), was TORN THE FUCK APART mir (und an dieser Stelle auch euch) eigentlich sagen wollen - wollen sie überhaupt (irgendetwas sagen)? Der Beipackzettel versucht zu antworten: '"A Genetic Predisposition to Violence” is the perfect album for any horror soundtrack fanatic, captivating listeners from start to finish, leave you in a state of gruesome sonic delight'. Aha, jetzt wird mir einiges klar: Was Horrorfanatiker als 'gruesome sonic delight' bezeichnen, bedeutet für mich einfach nur leicht(sinnig)/listig/luft- und lustig - alles klar?

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. sasa
02. sas
03. sas
04. asa
05. sass
06. ss
07. ss
08. saSX
09. XZX
10. SAS
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 33:00 Minuten
VÖ: 29.06.2018

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