Axegrinder - Satori

Review von Opa Steve vom 16.07.2018 (3853 mal gelesen)
Axegrinder - Satori AXEGRINDER tingelten schon viele Jahrzehnte durch den Underground und haben diverse Demos veröffentlicht. Ende der Achtziger war dann irgendwann Schluss, aber es gab noch verhaltene Lebenszeichen auf einer Split, bevor dann 2017 eine neue Single erschien. "Satori" ist nun das erste neue Full-Length-Album der Band. Inwieweit die Band überhaupt noch komplett ist, ist auch ungewiss, denn auf den Promo-Fotos lassen sich nur noch zwei Gründungsmitglieder ablichten. Entsprechend undergroundig klingt auch das Material, welches AXEGRINDER heute fabrizieren. Der Sound ist karg und trocken. Die Briten sind bekanntlich stark von den düsteren Ausläufern der damaligen Hardcore-Welle vereinnahmt. Entsprechend unbequem und übellaunig klingen die neun Titel. Man könnte hier teilweise AMEBIX als Vergleich heranziehen, die ebenfalls das Doomige mit dem Punk verheiratet und metallisch vertont haben. Aber ich finde auch viele Parallelen zu den nicht minder legendären FEAR OF GOD. Mit AMEBIX und FEAR OF GOD greife ich natürlich jetzt ganz stark ins Namedropping, aber ich muss gleich hinterherschicken, dass AXEGRINDER nicht annähernd an diese beiden großen Bands heranreichen. Es fehlen die echten Wendungen, die einem das Hirn rausdrehen. Es fehlen die Tiefschläge in die Seele. Es fehlt der abgedrehte Wahnsinn. AXEGRINDER gehen auf "Satori" eher statisch schleppend zu Werke und gestalten die Riffs mehr oder weniger spartanisch. Vielmehr setzen sie auf ständige Wiederholung und ein bisschen akustischen Schmutz. Auf keinen Fall sollte man glauben, dass es hier echt metalmäßig auf die Fresse gibt, bloß weil Drums und Klampfe metallisch abgemischt sind. Mich persönlich langweilen das Standardtempo sowie die Banalität der Riffs etwas über die gesamte Spieldauer. Das depressive Einhämmern des wiederkehrenden Themas je Song macht es leider nicht besser, weil die Arrangements immer knapp vor der Schwelle haltmachen, ab der sie wirklich im Hörer was bewirken. Da empfinde ich es sogar als außergewöhnlichen Lichtblick, wenn die Band die Härte runterschraubt und in 'Over' düster und langsam vorgeht. Gothic meets Indie meets Post Rock. Für mich mit der beste Titel der Scheibe, da er Dynamik hat und in sich deutlich runder wirkt als der Rest. Leider reicht es dann doch nur für schwachen Durchschnitt. Spartaner, DIY-Fans und Punks mit Hang zum Depressiven können gerne mal reinhören.

Gesamtwertung: 4.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. 61803398875
02. Halo (Snakes For The Breeding)
03. Rain
04. The Unthinkable
05. Over
06. The Hurting
07. Satori
08. Under The Sun
09. Too Far From Home
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 46:57 Minuten
VÖ: 13.07.2018

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