Musta Risti - Musta Risti

Review von baarikärpänen vom 16.12.2018 (3692 mal gelesen)
Musta Risti - Musta Risti Und schon wieder sagen Teile einer Band-Bio mehr als tausend Worte über das, was den Hörer erwartet. Ein Bassist aus dem Progressive Rock wechselt an die Gitarre, ein Gitarrist aus dem Punk-Bereich greift sich die Viersaitige, ein Grind-Sänger wird gezwungen, clean zu singen und dem Drummer stellt man nur das allernötigste an Equipment zur Verfügung. Was dabei dann rauskommt, genau das könnt ihr auf dem selbstbetitelten Debüt-Longplayer der Finnen MUSTA RISTI ("schwarzes Kreuz") hören. Man kann dieses Fuzz-Gewitter durchaus dem Stoner Rock zuordnen, aber das alleine würde der Band nicht gerecht werden. Hier hat, wie sollte es auch anders sein, jemand sehr genau bei Riff-Gott Tony Iommi zugehört und nimmt den SABBATH-Doom mit auf eine Reise, an deren Ende der Hörer geplättet zurückbleibt.

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Im Grunde genommen, nehmen MUSTA RISTI sich SAPATTIVUOSI, jene Band, die Songs von BLACK SABBATH mit fuzziger Note und finnischen Texten versehen haben (zu hören auf zwei wirklich grandiosen Alben), zum Vorbild. Aber damit nicht genug. Ebenfalls zu finden sind deutliche Hinweise zu den (positiv) wahnsinnigen Finnen von MANA MANA, die leider 1991 schon wieder Geschichte waren. Wo die Szene-Vorreiter KYUSS sich durch den heißen Wüstensand pflügten, ist es wohl in den Genen der Musiker, hier am Rande der Arktis, dass sich das Ganze mehr nach Eiswüste anhört. Genau das aber macht MUSTA RISTI für alle Interessierten spannend. "Musta Risti" beginnt mit dem eher straight gehaltenen 'Peto' noch recht allgemeinverträglich, aber schon das nachfolgende 'Kelmeät Silmät' ist die erste von vielen tiefen Verbeugungen vor SABBATH. Was als Doom-Walze beginnt, wird nach dreieinhalb Minuten zu einem echten Brecher im Geschwindigkeitsrausch. Ganz starkes Stück Musik! 'Kaaoksen Lapset' ist einer dieser ganz fiesen langsamen Kriecher, ebenfalls angelehnt an SABBATH. 'Laivue' dagegen zitiert dann auf gekonnte Weise die eingangs erwähnten MANA MANA, vertonter Wahnsinn. MUSTA RISTI packen die am leichtesten zu genießenden Songs, 'Moottoriritari' und 'Tule Esiin Tuho' ans Ende ihrer Scheibe. Szenegerecht knarzt es hier an allen Ecken und Enden. Da gehen die wirklich tollen Leads und Soli der Sechssaiter fast schon irgendwie unter. Was vielleicht nicht direkt rauszuhören ist, ist der Einsatz der Drums als Lead-Instrument. Wirklich nur greifbar, wenn man tief in den Sound von "Musta Risti" eintaucht. Lediglich der Gesang ist noch eine Spur zu beliebig und durchaus zu verbessern. Und natürlich sollte man keine Berührungsängste mit den finnischen Lyrics haben. Aber wie heißt es so schön: Let the music do the talking!

Svart, die "Musta Risti" veröffentlichen, haben mal wieder den richtigen Riecher gehabt. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands aus der Stoner-Ecke, verpassen MUSTA RISTI ihrer Musik eine völlig eigenständige Kante durch die Einflüsse, die sie auf dem Alben verarbeiten. In einem Genre, das ja nicht gerade mit überbordender Innovation glänzt, ist das ja schon mal was!



Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Peto
02. Kelmeät Silmät
03. Tuhkaviitta
04. Laivue
05. Kaaoksen Lapset
06. Moottoriritari
07. Tule Esiin Tuho
Band Website: www.facebook.com/mustaristi/
Medium: CD
Spieldauer: 37:28 Minuten
VÖ: 16.11.2018

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