Livebericht Kataklysm (mit Krisiun und Fleshgod Apocalypse)

Ein Livebericht von Eddieson aus Hannover (Musik Zentrum) - 11.02.2014 (19684 mal gelesen)
KATAKLYSM sind live immer eine Macht. Und mit einem starken Album, wie "Waiting For The End To Come" im Gepäck, kann es eigentlich nur eine gute Show werden. Davon mal ganz abgesehen, können die Kanadier überhaupt eine schlechte Show abliefern? Ich glaube nicht.

Ich befinde mich auf dem Weg nach Hannover zum Musikzentrum, in dem heute die Römer FLESHGOD APOCALYPSE, die Brasilianer KRISIUN und die Northern Hyperblaster zum Tanz bitten. Das Musikzentrum befindet sich auf einem Industriegelände in einer ehemaligen Lagerhalle. Ich tippe mal, dass so ca. 500-600 Leute hier ihren Platz finden, inkl. der Galerie, die drei Viertel der Halle umrandet. Als Kollege Stefan und ich gegen 19.20 Uhr die Halle betreten ist diese schon gut gefüllt und die Italiener sind im vollen Gange. Also, ganz ehrlich, diese Kombination aus symphonischen, orchestralen Passagen, Death Metal-Gebolze, dazu Growls und Kopfstimme ist absolut nicht meins. Okay, ich habe mich im Vorfeld nie mit der Band beschäftigt und auch heute Abend nur max. 1-2 Songs gehört aber das hat mich einfach nicht vom Hocker gehauen. Deswegen will ich mir auch zu dieser Band und deren Musik kein abschließendes Urteil bilden.

Da ich um 19.30 Uhr einen Interview-Termin mit KATAKLYSM habe, kriege ich bis auf den kurzen Augenblick auch nichts von FLESHGOD APOCALYPSE mit.

Pünktlich zur Umbaupause zwischen FLESHGOD APOCALYPSE und KRISIUN betreten wir also wieder die Halle und lassen unseren Blick über den Merchtisch wandern. Da ich persönlich nicht so ein großer Merch-Fan bin weckt nichts bei mir großes Interesse. Ein paar Sachen fallen mir aber auf. KATAKLYSM bieten ein Tape des aktuellen Albums an, eins in weiß und eins in lila. Gefällt mir, da Tapes eigentlich kaum noch die Regel auf Merchtischen sind. FLESHGOD APOCALYPSE machen ihrer Heimat alle Ehre, indem sie eine Holzbox anbieten, die gefüllt ist mit 2 Flaschen FA-Wein, einmal rot und einmal weiss, dazu 500gr FA-Nudeln. Das finde ich mal originell. Nur leider bin ich nicht so ein großer Fan der Band, dass ich so was brauche.
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Erst jetzt, in der Umbaupause, merke ich, dass es vor der Bühne, die ungefähr hüfthoch ist, keine Absperrung gibt. Sehr sympathisch und zeigt mal wieder, dass sowohl die Kanadier, als auch die Vorbands sehr Fan-nah sind. KRISIUN sind als zweites auf den Brettern. Ich hatte sie immer etwas eintönig und unspektakulär im Hinterkopf und die "Works Of Carnage" steht auch nahezu ungehört im Regal. Das sollte sich jetzt aber mal ändern. Der Sound der drei Brasilianer ist extrem druckvoll. Zwar bieten die Songs keine große Abwechslung, dennoch haben sie einen hohen Wiedererkennungswert und werden technisch einwandfrei live dargeboten. Da alle drei Bandmitglieder an ihre Instrumente gebunden sind, kann man leider nicht viel Stageaction erwarten. Was aber auch nicht weiter schlimm ist, denn die beiden Kolesne-Brüder und Alex Camargo schaffen es trotzdem mit ihrem rasenden Death Metal die Meute gut für KATAKLYSM einzuheizen.
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Setlist KRISIUN:
01. Kings Of Killing
02. Combustion Inferno
03. The Will To Potency
04. Vicious Wrath
05. Vengeance's Revelation
06. Descending Abomination
07. Ravager
08. Drum Solo
09. Slain Fate
10. Blood Of Lions
11. Ominous
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Pünktlich unter großem Jubel betreten dann die Kanadier die Bühne und ballern gleich mit 'Let Them Burn' ein ordentliches Moshbrett in die Halle. Gleich zu Anfang zeigen sie, wer heute Chef im Ring ist (hatte aber wohl eh niemand Zweifel dran) und spielen mit einer unbändigen Spielfreude und technischer Gewissheit ihr Set runter. Nach dem Opener kommen dann mit 'Push The Venom' und dem Nackenbrecher 'Like Angels Weeping (The Dark)' erst mal noch 2 ältere Songs, bevor dann mit 'Like Animals' der erste Song vom aktuellen Album "Waiting For The End To Come" gespielt wird. KATAKLYSM haben von Anfang an die Menge in der Hand und diese dankt es ihnen mit Stagediving und Headbanging to the max. KATAKLYSMs Security-Stresstest kann heute in Hannover nicht durchgeführt werden, aufgrund fehlender Security. Maurizio fordert natürlich trotzdem die Menge zum Stagediven auf und provoziert das Publikum, indem er sagt, in Hamburg wären es über 30 gewesen und Hannover würde es doch wohl auf mehr schaffen. Gut, Hannover imgleftwar letztendlich mit vielleicht 4 Stagedivern bei diesem Song aber immerhin nah dran. Darauf soll aber bitte keine Schlussfolgerung auf die Stimmung des Abends gezogen werden, denn diese war äußerst gut, trotz eines Dienstagabends, auch wenn Maurizio behauptet mit KATAKLYSM ist jeder Abend ein Samstagabend. Während der kompletten Show kommen immer wieder Leute auf die Bühne, um dann gleich wieder von dieser zu springen. Weitere Nackenbrecher, wie 'At The Edge Of The World' und die Singleauskopplung zu "Prevail" 'Taking The World By Storm' folgen. Dann darf Neu-Schlagzeuger Oli Beaudoin zeigen, was er hinter der Schießbude kann. An seinem Können lässt er nach seinem Drum-Solo niemanden zweifeln. Wahnsinn! Allerdings merkt man ihm schon etwas an, dass er diesen Job noch nicht lange macht. Der Rest der Band wirkt absolut professionell und routiniert auf der Bühne. Ihm fehlt offensichtlich diese Routine noch etwas. Aber egal, es gibt Schlimmeres. Zu 'Kill The Elite' kommt dann von Sänger Maurizio die politische Message des Abends. Politiker denken nicht an das Volk, für das sie verantwortlich sind, sondern sie denken nur an sich und wie sie schnell an noch mehr Geld kommen. Sehr passend. Zum Schluss fahren die Northern Hyperblaster dann noch mal schweres Geschütz in Form von 'Shadows And Dust' und 'Crippled & Broken' auf. Bei letzterem gleicht das Musikzentrum einem einzigen Haarknäuel. Ich schaue mich um und sehe nur fliegende Haare. Das gibt mir die Bestätigung, dass KATAKLYSM nicht nur für mich, sondern auch für den größten Teil des Publikums heute einfach alles richtig gemacht haben. Eine Spielzeit von knapp 90 Minuten ist somit auch völlig ausreichend. Und wer am nächsten Morgen nicht mit deftigen Nackenschmerzen aufgewacht ist, hat heute auf jeden Fall irgendwas falsch gemacht.
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Abschließend bleibt also zu sagen, dass es ein sehr guter Konzertabend war. KRISIUN haben mich live überzeugt und ich werde mal schauen, dass ich mich auch auf Konserve mit denen mal wieder etwas mehr beschäftige. KATAKLYSM sind nicht nur professionell und routiniert, sondern auch noch sehr sympathisch und nah an ihren Fans. Dazu erstaunt es immer, wieder wie fett der Sound auch mit nur einer Gitarre sein kann. Für meinen Geschmack hätte noch etwas mehr von der "Shadows And Dust" in der Setliste Platz gehabt aber gut, das ist jammern auf hohem Niveau. Ich hoffe ihren besonderen Bezug zu Deutschland nehmen KATAKLYSM ernst, und werden bald wieder hier auf Tour sein. Ich bin bereit.

Setlist KATAKLYSM:
01. Let Them Burn
02. Push The Venom
03. Like Angels Weeping (The Dark)
04. Like Animals
05. As I Slither
06. At The Edge Of The World
07. Taking The World By Storm
08. Drum Solo
09. Blood On The Swans
10. Fire
11. Blood In Heaven
12. Kill The Elite
13. Prevail
14. Iron Will
15. Elevate
16. In Shadows And Dust
17. Crippled & Broken

Mehr Fotos gibt es in der Gallery
Location Details
Musik Zentrum in Hannover (Deutschland)
Website:www.musikzentrum-hannover.de
Adresse:Emil-Meyer-Straße 26-28
30165 Hannover
Anfahrt:Bus:
Linie 132
Maschsee/Aegi
Station:
Voltastrasse

U-Bahn Linie
1 Langenhagen
2 Vahrenwald
8 Alte Heide
Station:
Vahrenwalder Platz

U-Bahn Linie
6 Nordhafen
11 Halten
Station:
Kopernikusstrasse

* Das MusikZentrum Hannover erreicht man von der A2
(Dortmund-Berlin), Abfahrt Langenhagen.
* Dann fährt man ca. 5 km stadteinwärts die Vahrenwalder Strasse bis zur Phillipsbornstraße, biegt rechts ab und an der Ampel gleich wieder links in die Kopernikusstraße.
* Die Emil-Meyer-Strasse ist die nächste Straße rechts
(noch vor der Eisenbahnunterf¨hrung).
* Nach etwa 300 Metern erreicht man die Einfahrt des
Kultur- und GewerbeZentrums Emil-Meyer-Str. 14-28
* Man fährt durch das Metall-Schiebetor auf das Gelände.
Im hinteren Teil befindet sich das MusikZentrum Hannover.

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